Die Krippe in der Zionskirche
Wer zwischen dem 1. Advent und dem 6. Januar die Zionskirche in der Ortschaft Bethel in Bielefeld besucht, sollte nicht versäumen, sich die Weihnachtskrippe genauer anzusehen. Sie wird immer direkt unter der Kanzel aufgebaut und „wächst“ in den Wochen vor Weihnachten: Zunächst ist zu Beginn der Adventszeit nur der Engel zu sehen, der Maria die Geburt eines Sohnes ankündigt. Später kommen dann die Hirten mit ihren Schafen hinzu. Erst am Heiligen Abend ist das Ensemble komplett und in der gewohnten Weise um die heilige Familie gruppiert.
Die Krippe steht in einer Nachbildung eines westfälischen Bauernhauses. Maria und Josef sind anwesend, ebenso Ochse, Esel, Hirten und natürlich die Weisen aus dem Morgenland. Aber, und das macht die Bethel-Krippe zu etwas besonderem, es kommen noch weitere Figuren hinzu, die eigentlich nicht in die ursprüngliche Weihnachtsgeschichte gehören. Auch zwei Diakonissen, ein Flüchtlingsehepaar, der Bethelbote und Pastor Friedrich von Bodelschwingh selbst treten hier auf.
Der ehemalige Anstaltsleiter hatte die Zionskirche 1883 als Versammlungsort der Anstaltsgemeinde erbauen lassen. Hier sollte deutlich werden, dass alle – Gesunde und Kranke, Menschen mit und ohne Behinderung – vor Gott zusammen gehören.
Fotos: Reinhard Elbracht / Paul Schulz