125 Jahre Psychiatrie - 100 Jahre Neu-Morija
Kindheit und Jugend im „Irrenhaus“
Ein Doppeljubiläum – 125 Jahre Psychiatrie und 100 Jahre Neu-Morija – feiert die Psychiatrie in Bethel mit einer Reihe von Veranstaltungen, deren Auftakt heute Abend, 19 Uhr, in der Historischen Sammlung Bethel, Kantensiek 9 in Bielefeld, stattfindet: Wilhelm Biermann, Sohn des langjährigen Hausvaters in Morija, beschreibt seine Kindheit und Jugend in den 1930er und 1940er Jahren in der größten Betheler Einrichtung für psychisch kranke Menschen.
Die Psychiatrie in Bethel nahm 1886 mit drei Häusern für Privatpatienten ihren Anfang. Hier durften sich „nervöse Damen“, „gemütskranke Männer“ und „vornehme Schlingel“ erholen. Bis heute entwickelte sich aus diesem überschaubaren Start ein weit verzweigtes Angebot stationärer, teilstationärer und ambulanter Hilfen. Mittlerweile ist Bethel mit Psychiatrie-Angeboten in vier Bundesländern vertreten. Insgesamt stehen 1 086 stationäre und teilstationäre Plätze zur Verfügung, hinzu kommen vier psychiatrische Ambulanzen.
Vor genau 100 Jahren wurde das Haus Neu-Morija eröffnet. Die Einrichtung mit ihren 120 Plätzen war der Grundstein für die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Ev. Krankenhauses Bielefeld. Heute ist Neu-Morija der Altbau am Standort Gilead IV in Bielefeld-Bethel.