Neujahrsempfang im KEH in Berlin-Lichtenberg
„Gute Versorgungsqualität in mittelgroßen Kliniken“
Auf die wachsende Bedeutung des Gesundheitswesens in der Gesellschaft wies jetzt der Gesundheitspolitiker Ulf Fink beim Neujahrsempfang des Ev. Krankenhauses Königin Elisabeth Herzberge in Berlin-Lichtenberg hin. „Dies liegt zum einen am medizinischen Fortschritt, der in Diagnose und Therapie neue Möglichkeiten schafft. Zum anderen liegt das am demographischen Wandel, der zu mehr chronischen Krankheiten und zu mehr multimorbiden Patienten führt“, betonte der ehemalige Berliner Gesundheitssenator Mitte Januar vor rund 150 Gästen im Festsaal des KEH.
Ulf Fink, der Vorsitzender des Netzwerks „Gesundheitsstadt Berlin“ ist, mahnte, man sei jetzt im Gesundheitswesen an den Grenzen der Sparsamkeitspolitik angekommen; es gelte nun die Frage nach der Versorgungsqualität in den Mittelpunkt zu stellen. Sich auf die Qualität zu konzentrieren, sie weiter zu steigern und gleichzeitig messbar und vergleichbar zu machen, sei dringend angeraten, so der Senator a.D.
„Schon heute kann man sagen, nicht die größten Kliniken sind immer die besten, oft sind mittlere und kleinere Krankenhäuser besser als die großen“, sagte Ulf Fink. Er forderte, im Gesundheitswesen nicht die „Kostendrücker“ finanziell zu belohnen, sondern die, die es bei der Patientenversorgung qualitativ gut machen. Im Übrigen müsse man nicht alles in einer Klinik anbieten, vielmehr eine gute Grundversorgung haben und dazu Spezialbereiche aufbauen.“ Und er schloss ein Lob für das KEH an; hier gebe es ja diese gute allgemeine Versorgung, aber daneben exzellente Spezialkliniken etwa in der Psychiatrie, der Geriatrie oder der Epileptologie. Schließlich forderte Ulf Fink, im Gesundheitswesen müsse die Prävention viel mehr Gewicht bekommen, „sie ist bisher eher ein Stiefkind“.
Fotograf: Reinhard Elbracht