Menschennah | Geschichten aus Bethel

Malen ist noch besser als Gulaschsuppe

In sonnigen Farben leuchtet die Kreide vom Papier. Mit dem Finger verwischt Thomas Taberski die Konturen. Warm verschmelzen Gelb und Rot in Kreisen. Nun kommt noch Blau hinzu. Wie der Himmel im Sommer. Oft malt der Mann, der seit vielen Jahren in einer Betheler Einrichtung in Dortmund lebt, Gesichter. Alle haben so strahlend blaue Augen wie er selbst. Wenn Thomas Taberski in den Spiegel schaut, dann erkennt er sich, aber er weiß nicht, wie alt er ist oder wie sein Leben verlief. In dem Betheler Haus für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen geht es vielen so. Etwa ein Unfall oder ein Schlaganfall haben alles verändert. Fähigkeiten gingen verloren. Und manchmal auch die Erinnerungen.

Bilder von der Malgruppe
Stifte und Farben

„Mein Bruder sagt, dass ich 60 bin“, erzählt Thomas Taberski. Er fragt sich nicht, wer er war. Er ist zufrieden im Moment. Besonders dann, wenn er malt. Die Zeit im Dachgeschoss der Betheler Einrichtung ist seine Sternstunde. Dort wird gekocht, gespielt, gemalt. All das, was glücklich macht. Thomas Taberski, der seit einer Hirnhautentzündung betreut lebt, findet Kochen gut. Gulasch ist lecker. Aber die Kunst geht vor. In einer großen Mappe liegen seine Arbeiten. Eine entschlossene Farbigkeit zeichnet seine Bilder aus. Sogar öffentlich ausgestellt wurden sie schon.

Thomas Taberski lächelt

Alles ist anders seit der Krankheit. Doch für den Mann mit den himmelblauen Augen, der keine Beziehung oder Kinder hat, ist es gut, wie es ist. Meist murmelt er vor sich hin und webt Wörter zu verworrenen Geschichten. Manchmal blickt er auf und lacht. Er ruht in sich. Seine Welt ist freundlich, und er ist es auch.

Text: Heike Lepkojis | Fotos: Christian Weische

Diese Geschichte einfach gesprochen

Thomas Taberski hatte eine Hirnhautentzündung. Seit der Erkrankung wird er betreut. Der 60-Jährige lebt in einer Bethel-Einrichtung für Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen in Dortmund. Er malt gerne – vor allem mit leuchtenden Farben. Einige Bilder wurden sogar schon öffentlich ausgestellt.

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Über das Angebot

Haus Breslaustraße

Breslaustraße 54
44263 Dortmund

0231 425764-10

Zur Website der Einrichtung

Angebot & Leistungen

Das Wohnangebot richtet sich an Menschen, die durch einen Schlaganfall, Herzinfarkt, Unfall oder durch eine Hirnblutung eine Hirnschädigung erlitten haben und durch eine gezielte Förderung Entwicklungsfortschritte und eine Steigerung der Lebensqualität erreichen können. Dazu gehören unter anderem Tagesgestaltung, Begleitung zur Teilhabe am Arbeitsleben sowie lebenspraktisches Training. 

Menschennah

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