Jung und dumm sei er gewesen, sagt Nikola Djukic, wenn er auf sein junges Leben zurückblickt. Nachdem er den Hauptschulabschluss nach der 10. Klasse in der Tasche hatte, wollte er einfach nur Geld verdienen und auf keinen Fall eine Ausbildung machen. Zunächst arbeitete er in einem Lager, dann elf Jahre lang im Sicherheitsdienst eines Freundes. Heute ist Nikola Djukic 28 Jahre alt, Quereinsteiger in der Betheler Eingliederungshilfe und holt das Versäumte nach: Zurzeit befindet er sich im zweiten Jahr der Ausbildung zum Sozialassistenten. Aber nicht nur das, der nächste Schritt steht schon fest. Vor Nikola Djukic liegt eine vielversprechende berufliche Zukunft.
„Herr Djukic ist über Freunde von ihm, die bei uns arbeiten, zu uns gekommen«, berichtet Hans-Joachim Giese, Bereichsleiter des Hauses Gihon in Bielefeld-Bethel. „Bewerbungen über persönliche Kontakte und weniger über Stellenausschreibungen sind heutzutage typisch.“ Zwei Tage hospitierte der junge Mann im Haus Gihon, dann stand für Hans-Joachim Giese fest: „Wir stellen ihn ein.“ Entscheidend sei das Verhalten eines Bewerbers oder einer Bewerberin gegenüber den Klienten und Klientinnen, und Nikola Djukic sei ihnen von Anfang an einfühlsam und respektvoll begegnet. Während seiner Sicherheitsdienst-Tätigkeit sammelte er viel Erfahrung in sozialen Einrichtungen und weiß mit den dort lebenden Menschen gut umzugehen, auch in konfliktträchtigen Situationen.