Freitagmorgen, 8.30 Uhr. In Bethel machen sich sieben Kinder aus der Mamre-Patmos-Schule mit ihren Lehrern auf den Weg durch die Ortschaft. Auf zum Schwimmbad! Für viele scheint das eine ganz alltägliche Situation zu sein. Schwimmen? Das gehört ja zum Sportunterricht. Doch für die Mädchen und Jungen dieser Förderschule ist es das nicht. Sie haben schwere geistige und körperliche Behinderungen. Öffentliche Schwimmbäder könnten sie kaum besuchen. Das kleine Bad in Bethel macht es ihnen hingegen einfach, sich an das Wasser zu gewöhnen und die Zeit zu genießen.
Sandro ist elf Jahre alt. Der fröhliche Junge sitzt im Rollstuhl, denn gehen oder selbstständig stehen kann er nicht. Aber neugierig gucken. Vielleicht auch ein wenig skeptisch, denn es ist sein erster Besuch im Schwimmbad. Sein Rolli darf nicht mit bis an den Beckenrand. Und so wird Sandro auf einer Pflegeliege geschoben. Dann trägt seine Lehrerin Julia Wohlers ihn behutsam zum Wasser. Sandro schaut aufmerksam: Was wohl passiert? »Wir gehen jetzt schwimmen«, sagt Julia Wohlers und gleitet vorsichtig in das fast 34 Grad warme Element. Als Sandro nass wird, zögert er einen Moment, doch dann breitet sich sein Lächeln immer weiter aus, bis er über das ganze Gesicht strahlt. Pures Glück.