Es riecht nach Heu und frischem Mist. Ein feiner Staub liegt in der Luft und kitzelt in der Nase. Pferde schnauben, Hufe klappern, und ein Kater stolziert durch den Stall des Therapeutischen Reitens in Bethel. Menschen mit Behinderungen, psychosomatisch erkrankte Jugendliche und auch Mädchen und Jungen aus dem Kinder- und Jugendhospiz Bethel kommen zur Therapie. So wie Jonas. Der Elfjährige, der sonst im Rollstuhl sitzt, lehnt sich an seinen Vater und trabt auf dem Rücken von Paul durch die Halle. Paul ist ein geschultes Pferd. Ihn bringt nichts aus der Ruhe. Und diese Ruhe tut Jonas gut.
Gerade erst hat Jonas eine lebensbedrohliche Krise überwunden. „Wir sind direkt vom Krankenhaus ins Kinderhospiz gekommen“, erzählt Moritz Thevissen. Er kennt die Betheler Einrichtung bereits seit vielen Jahren. In dem mit Spenden finanzierten Haus können Familien mit unheilbar erkrankten Kindern für ein paar Wochen zur Ruhe kommen. Die Kinder werden medizinisch betreut, gepflegt und pädagogisch begleitet. Ihre Eltern können einmal die Verantwortung abgeben, ausschlafen oder etwas unternehmen. Für die Familien ist ansonsten jeder Tag eine Herausforderung. Nicht nur die Pflege, die sie oft selbst übernehmen, zerrt an den Nerven. Auch die Angst.