Feiern und Feste spielten im Jahresablauf in Bethel schon immer eine große Rolle. Ein Ereignis hatte dabei eine besondere Bedeutung: Weihnachten. Dies lag mit am langjährigen Anstaltsleiter Friedrich von Bodelschwingh. Für ihn war Weihnachten die Zeit, die „von der Liebe des himmlischen Vaters am deutlichsten redet“. Natürlich war der Heilige Abend auch in Bethel unumstrittener Höhepunkt der Weihnachtszeit.
Die Feierlichkeiten wurden mit einem Gottesdienst in der Zionskirche eingeleitet, die für diesen Anlass aufwendig geschmückt war. Friedrich v. Bodelschwingh berichtete in einem „Bote von Bethel“ darüber: „Rechts und Links vom Altar ragen zwei mächtige Weihnachtsbäume in voller Lichterpracht, nur mit weißen Rosen und weißen Lilien geschmückt, fast bis zur Wölbung des Chores empor. Vor dem Altar ist die ganze Weihnachtsgeschichte in großen Figuren dargestellt. Hoch darüber schwebt ein mächtiges Rosenkreuz, das von hinten durch Kerzen aufs Schönste erleuchtet. Außer dem Weihnachtsbaum und dem Rosenkreuz ist noch alles dunkel. Nun stimmt der Kirchenchor leise und feierlich an: „Oh du Fröhliche, o du selige.”