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Gütesiegel als Basis für zukunftsorientierte onkologische Medizin

Ärzte in der Tumorkonferenz

Die Tumorkonferenz ist zentraler Bestandteil der fachübergreifenden Zusammenarbeit. Hier entscheiden Ärztinnen und Ärzte unterschiedlicher Disziplinen gemeinsam über die jeweils beste Behandlungsmethode.

Das Evangelische Klinikum Bethel (EvKB) hat von der Deutschen Krebsgesellschaft das wichtigste Gütesiegel für die Behandlung von Menschen mit Krebserkrankungen erhalten. Mit der Zertifizierung zum Onkologischen Zentrum bekommt es seine hohen Kompetenzen bescheinigt; das Bielefelder Universitätsklinikum entwickelt indes die Onkologie der Zukunft weiter.

„Unser Schwerpunkt sind moderne Therapien – und das hat im EvKB lange Tradition“, fasst Prof. Dr. Florian Weißinger zusammen. Er ist Chefarzt der onkologischen Klinik und Leiter des Onkologischen Zentrums am EvKB. „Hier wurde die erste Palliativstation der Stadt etabliert, seit 2010 bieten wir Therapien per Stammzelltransplantation an, mehrere Bereiche operieren mit dem modernsten hochpräzisen DaVinci-System, das viele chirurgische Krebstherapien erst möglich macht. Und indem wir uns an Studientherapien beteiligen, können wir Behandlungen mit neuesten Medikamenten anbieten“, fasst er zusammen. Kein Wunder also, dass das Klinikum schon 2011 durch die Deutsche Gesellschaft für Hämatologie und medizinische Onkologie zertifiziert wurde. Es folgten weitere Auszeichnungen durch die Deutsche Krebsgesellschaft, der größten und wichtigsten onkologischen Fachgesellschaft in Deutschland, für die Uroonkologie sowie für bösartige Erkrankungen des Blutes und Lymphknoten. Jetzt sind drei wichtige Auszeichnungen hinzugekommen: Das EvKB wurde als erstes Bielefelder Lungenkrebszentrum und als Darmkrebszentrum zertifiziert und in diesem Zuge als Onkologisches Zentrum, das höchste Gütesiegel in diesem Bereich, das eine Klammer um die einzelnen Zentren bildet.

Prof. Dr. Florian Weißinger und Univ.-Prof. Dr. Thomas Vordemvenne zeigen das Zertifikat
Onkologisches Zentrum: Der Leiter des Tumorzentrums Prof. Dr. Florian Weißinger (links) und der Ärztliche Direktor des EvKB Univ.-Prof. Dr. Thomas Vordemvenne mit dem Zertifikat der Deutschen Krebsgesellschaft. Fotos: EvKB

„Ausschlaggebend sind wichtige Kriterien wie die Erfahrung des Teams, die fachübergreifende Zusammenarbeit, die hohen Sicherheitsstandards bei der Therapie mit Medikamenten und die Begleitung der Patientinnen und Patienten durch Psychoonkologie und Sozialberatung“, erklärt Prof. Weißinger. Und das gesamte Angebot überzeugt: Allein an die onkologische Klinik im Johannesstift, die auch durch moderne Stationen und Ambulanz bei den Patientinnen und Patienten punktet, wenden sich vertrauensvoll 1.700 Menschen pro Jahr für eine stationäre Behandlung; hinzu kommen 11.000 ambulante Patienten.

Der ärztliche Direktor des EvKB sieht die Zertifizierung als Meilenstein für die Entwicklung des Hauses: „Es bescheinigt uns, dass wir Qualität und Innovation vereinen“, sagt Univ.-Prof. Dr. med. Thomas Vordemvenne. Auf dieser Basis soll das Onkologische Zentrum am EvKB weiterentwickelt werden. „Als Universitätsklinikum engagieren wir uns gemeinsam mit der Uni Bielefeld am Forschungsverbund Biomedizin Bielefeld. Auf diese Weise gelingt es, neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zu Tumorstammzellen von der Wissenschaft in die klinische Praxis zu integrieren.“ Er ergänzt weiter: „Für die Zukunft werden weitere Zentren für die Zertifizierung vorbereitet, wie das Zentrum für Kinder-Onkologie, das Zentrum für Neuroonkologie (Gehirn, Wirbelsäule, Nerven) sowie das Zentrum für personalisierte Medizin.“