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Haus Gihon fördert digitale Teilhabe

Freunde kontaktieren mit WhatsApp, Videos schauen auf YouTube, Videotelefonie per Skype: Martin Schadt kommt mit seinem Tablet gut zurecht. Seit gut drei Jahren hat der Bethel-Klient er das Gerät, das er dank Sprachsteuerung problemlos bedienen kann. Viele Menschen mit Behinderungen haben keinen Zugang zu digitalen Endgeräten oder dem Internet. Mit Hilfe eines von der Aktion Mensch geförderten Projekts und der Unterstützung des Betheler PIKSL-Labors möchte das Haus Gihon in Bielefeld-Bethel mehr Menschen digitale Teilhabe ermöglichen.

„Der Alltag wird immer digitaler. Wir erhalten E-Mails, versenden Sprachnachrichten und veröffentlichen Fotos in den Sozialen Netzwerken“, sagt Einrichtungsleiter Hans-Joachim Giese. Er erlebe aber, dass Menschen mit Behinderungen und auch viele ältere Menschen die Möglichkeiten von digitalen Medien nicht voll nutzten. „Neben unzureichenden Zugängen zur Online-Welt liegt das vor allem auch an nicht barrierefreien Angeboten, fehlenden inklusiven Lehr- und Lernmitteln und digitalen Endgeräten.“

Dank der Förderung „Internet für alle“ der Aktion Mensch gelingt dem Haus Gihon jetzt ein erster Schritt Richtung mehr digitale Teilhabe: 10.000 Euro hat die Betheler Einrichtung erhalten, um digitale Technik anzuschaffen und die selbstbestimmte Internetnutzung zu fördern. Eine Hälfte des Geldes ist für Hard- und Software vorgesehen. Es wird eingesetzt, um einen Raum mit zwei Computern und einem Tablet auszustatten. Die andere Hälfte der Förderung ist für Bildungsangebote genehmigt. Die Nutzerinnen und Nutzer und auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden im Bereich Medienkompetenz, Bedienung und Handhabung der Technik geschult und erhalten Informationen über die Möglichkeiten und Risiken der Internetnutzung. Ein erstes inklusives Fortbildungsprogramm wurde bereits mit Unterstützung des PIKSL-Labors durchgeführt.