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„Heute nicht“: Premiere für Kinderhospiz-Film
„Ohne Risk, kein Fun. Ein bisschen was muss man sich trauen.“ Mit dieser Aussage im Film brachte die 13-jährige Bercem die Gäste im CinemaxX-Kinosaal am Sonntag zum Lachen. Die Hauptdarstellerin des Dokumentarsfilms „Heute nicht“ bewegt die Zuschauer mit ihrem aufgeweckten und mutigen Wesen. Und das ist keine Selbstverständlichkeit. Denn Bercem weiß, dass sie jung sterben wird.
Der Film „Heute nicht“ ist anlässlich des zehnjährigen Bestehens des Kinder- und Jugendhospizes Bethel entstanden. Gedreht hat ihn der international bekannte Fotograf und Filmemacher Jim Rakete. Der Film erzählt Geschichten von Kindern, die im Kinder- und Jugendhospiz Bethel in Bielefeld begleitet werden – und von ihren Eltern und Geschwistern sowie den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Und diese Geschichten sind fröhlich und traurig zugleich.
„Heute nicht“ ist auch deshalb so rührend und eindrucksvoll, weil die Protagonisten sehr aufgeschlossen über ihre Situation und ihre Ängste berichten. Besonders Bercems Erzählungen und ihre hoffnungsvolle Art gehen unter die Haut. „Ich möchte einmal berühmt sein“, verrät sie in einer Szene. Dieser Traum ging nun mit dem Filmprojekt in Erfüllung. „Wenn ich einmal da oben bin, dann habt ihr eine Erinnerung“, sagte sie bei einer kleinen Gesprächsrunde im Anschluss an die Filmvorführung.
An der Premieren-Feier nahmen knapp 200 geladene Gäste teil. Unter ihnen waren die Kinder und Eltern aus dem Film sowie Mitarbeiterinnen und Ehrenamtliche des Kinder- und Jugendhospizes Bethel. In der ersten Reihe saßen die Kinder aus dem Kinder- und Jugendhospiz mit ihren Geschwistern. Unter ihnen auch der elfjährige Niklas Buschatz, der in dem Film ebenfalls im Fokus steht.
Protagonist war auch der Leiter des Kinder- und Jugendhospizes Bethel, René Meistrell. Der Film spiegele das Leben und die Arbeit in dem Haus sehr gut wider, findet er. „Das ist ein tolles Werk mit einem guten Gefühl dafür, was uns ausmacht.“
Jim Rakete, ebenfalls vor Ort, betonte, der Film sei ihm eine Herzensangelegenheit gewesen. „Er ist eine gewaltige Metapher dafür, wie ich das Leben angehen sollte.“ Von all seinen Projekten sei ihm dieses am wichtigsten.
„Heute nicht“ wird noch einmal am Mittwoch, 28. September, im Delphi-Kino in Berlin gezeigt. Es ist geplant, dass der Film auch im Fernsehen gezeigt wird.