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Psychosoziale Hilfe für Opfer der Flutkatastrophe
Die schwerste Zeit kommt erst noch
Ein Hochwasser verwüstete im Juli 2021 Bad Neuenahr-Ahrweiler. Der Wiederaufbau der rheinland-pfälzischen Stadt und der ebenfalls betroffenen umliegenden Orte wird Schätzungen zufolge etwa zehn Jahre in Anspruch nehmen. Doch es sind nicht nur zerstörte Gebäude und Straßen, die erneuert werden müssen. Auch der Bedarf an seelischer „Reparaturarbeit“ ist immens, schließlich haben manche Menschen in der Flut alles und sogar ihre Liebsten verloren. Die Corona-Pandemie vergrößert ohnehin vorhandene Probleme. Bethel unterstützt daher vor Ort den Aufbau einer Trauer- und Traumakoordination.
„Ich gehe davon aus, dass im Ahrtal 4.000 der 50.000 von der Flut betroffenen Menschen an einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden“, sagt der Diplom-Psychologe und Psychologische Psychotherapeut Christian Falkenstein, der seit dem 1. Februar dem Team der Trauer- und Traumakoordination angehört. Psychotherapeutische Versorgung ist also dringend erforderlich – zumal zwei psychiatrische Fachkliniken in Bad Neuenahr-Ahrweiler vom Hochwasser zerstört wurden.
Der Schwerpunkt des Angebots liegt auf der Hilfe für Helfende im Seniorenbereich. Die Mitarbeitenden der Trauer- und Traumakoordination schulen Personal von Pflegeeinrichtungen für den Umgang mit Betroffenen. Sie bieten zudem Supervisionen für selbst vom Hochwasser betroffene Fachkräfte an.