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Sommerakademie des Künstlerhauses Lydda

Ein vorsichtiges Klöppeln hier, ein entschlosseneres Hämmern dort, ansonsten konzentrierte Stille: In den Ateliers des Betheler Künstlerhauses Lydda hat die 28. Sommerakademie begonnen.

Zurück zu den Wurzeln

Ein vorsichtiges Klöppeln hier, ein entschlosseneres Hämmern dort, ansonsten konzentrierte Stille: In den Ateliers des Betheler Künstlerhauses Lydda hat die 28. Sommerakademie begonnen. Bei dem dreiwöchigen Angebot stellen mehr als 30 Klientinnen und Klienten noch bis Mitte Juli ihre Kreativität unter Beweis. Zur Auswahl stehen ihnen Malerei, Druckgrafik und Zeichnung sowie plastische Gestaltung mit Holz, Sandstein, Gips und Porenbeton.

„Ich mache gerne Skulpturen – auch wenn ich es hinterher ganz schön in den Armen spüre“, sagt Michael Möller, während er mit den anderen Bildhauern vor den Ateliers an einem Piratenkopf aus Sandstein arbeitet. In einem der Innenräume wird dagegen gemalt. Jennifer Tolle hat ihre eigene Holzkiste mit Stiften mitgebracht und bereits Bilder von Kängurus und Katzen angefertigt.

Nachdem zuletzt stets der Garten des Lindenhofes Schauplatz des Betheler Kunstspektakels gewesen war, erfolgte für die aktuelle Auflage ein Umzug an die Handwerkerstraße. „Für die meisten unserer Leute hat das den Vorteil, dass sie hierher kürzere Wege haben als zum Lindenhof“, verweist Lydda-Leiter Jürgen Heinrich auf den Standortvorteil der Ateliers mitten in der Ortschaft Bethel. Dort fand die Sommerakademie auch früher schon statt. Insofern ist es eine Rückkehr.

„Zurück zu den Wurzeln, back to the roots: Das könnte in diesem Jahr das Motto dieser drei Wochen werden“, sagt Gary Schlingheider, der sich seit vielen Jahren als Dozent in die Veranstaltung einbringt und als Meisterschüler der Berliner Universität der Künste von 2017 inzwischen selbst ein renommierter Künstler ist. Das Thema einer jeden Sommerakademie formulieren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer traditionell erst während der kreativen Tage; dies ist ebenso Teil des künstlerischen Prozesses wie die Arbeit an den Kunstwerken selbst. „Der richtige Satz wird irgendwann gesprochen sein“, weiß Gary Schlingheider.

Eine Rückkehr zu den Wurzeln erkennt er nicht nur hinsichtlich des Veranstaltungsortes, sondern auch in den künstlerischen Tätigkeiten. In diesem Jahr werde aufgrund der zentralen Lage in der Ortschaft darauf geachtet, bei der Gestaltung wenig Lärm zu erzeugen. Schweres und lautes Gerät wie die Motorsägen, die im weitläufigen Garten des abgelegenen Lindenhofs ohne zu stören aufheulen durften, kommt diesmal nicht zum Einsatz. „Wir konzentrieren uns auf Handarbeit“, sagt Gary Schlingheider.

Die Ergebnisse der aktuellen Sommerakademie werden vom 28. November bis 31. Januar in der Galerie Lydda zu sehen sein.