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Inklusives Wohnen und Gewerbeflächen: Ortskern Bethels wird gestärkt

Noch freistehend: Haus Jaffa am Saronweg 18 in Bielefeld-Bethel. Direkt daneben entsteht jetzt ein Neubau.

Noch freistehend: Haus Jaffa (rechts im Bild) am Saronweg 18 in Bielefeld-Bethel. Direkt daneben entsteht jetzt ein Neubau.

Mitten in der Ortschaft Bethel in Bielefeld, am Saronweg 18, befindet sich das Haus Jaffa. Gemeinsam mit dem Freizeit- und Kulturzentrum „Neue Schmiede“ und dem Missionshaus umrahmt das dreigeschossige Gebäude den zentralen Saronplatz. Nun wird der die Ortsmitte Bethels über viele Jahrzehnte prägende Altbau umfassend modernisiert. „Und dadurch auch erhalten“, betont Rolf Wacker, im Unternehmensbereich Bethel.regional für das Projekt zuständig.

Doch nicht nur das: Direkt neben Jaffa und baulich angeschlossen wird ein Neubau mit ebenfalls drei Stockwerke errichtet, der zeitgemäßen Wohnraum für Menschen mit Assistenzbedarf bietet. Die geplanten Wohnungen sind rund 38 Quadratmeter groß und komplett barrierefrei. Die Badezimmer werden pflegegerecht gestaltet, mit einer bodengleichen Dusche und Platz für eine Duschliege. Die separaten Schlafzimmer sollen Raum bieten für individuelle Bedürfnisse, und die Küchen ermöglichen maximale Autonomie. Auf jeder Etage wird es Gemeinschaftsräume für Freizeitaktivitäten und gemeinsame Mahlzeiten geben. Im Erdgeschoss sind gewerblich nutzbare Räume vorgesehen, gut geeignet beispielsweise für ein Friseurgeschäft, eine Praxis für Physiotherapie oder für eine vergleichbare Nutzung. So soll die den Ortskern Bethels gestärkt werden. Direkt nebenan und ebenfalls im Erdgeschoss angesiedelt beziehen eine Tagespflege der Altenhilfe den Altbau von Jaffa. In den oberen Geschossen entstehen Wohnungen. Der Baubeginn ist für Mai 2024 geplant. Als Bauzeit sind 16 bis 18 Monate veranschlagt. Sandra Waters und Stefan Helling-Voß von der Geschäftsführung Bethel.regional freuen sich, dass nach einer langen Planungszeit der Bau nun beginnen kann und damit für die Klientinnen und Klienten des Hauses Gaza die neuen Wohnmöglichkeiten bald bereitgestellt werden können.

Das markante Haus Jaffa blickt auf eine lange Geschichte zurück. Sein Name spiegelt die erste Bestimmung des Hauses wieder: Jaffa ist die Stadt, in der laut Apostelgeschichte Simon der Gerber lebte. Denn hier war früher eine Sattlerei untergebracht, in der Polsterarbeiten ausgeführt wurden. Ein größerer Teil des Bethel-Mobiliars entstand im Haus Jaffa, vor allem Sofas, Sessel und Stühle. Das wichtigste Produkt waren die Matratzen, die in allen Bethelhäusern sowie in den Krankenhäusern Verwendung fanden. Später wurde der zentral gelegene Bau zunächst zur Zweigstelle des durch Bomben zerstörten Ophir-Kaufhauses, dann fand eine Holzwerkstatt inklusive Werktherapie hier Obdach.

Fotos: Robert Burg