Bethel - 100 Jahre Gymnasium Bethel

Pressemitteilung

100 Jahre Gymnasium Bethel

Festwoche vom 5. bis 9. Juli

Bielefeld-Bethel. Das Gymnasium Bethel feiert sein 100-jähriges Jubiläum mit einer Festwoche:  Vom 5. bis 9. Juli finden verschiedene Jubiläumsveranstaltungen in Bielefeld-Bethel statt, darunter ein Festakt, ein Ehemaligen-Treffen, ein Schulfest und viele Konzerte. 

Am Sonntag, 6. Juli, gibt es um 10 Uhr einen Festgottesdienst in der Zionskirche, Am Zionswald 6. Unter dem Titel „Symphonic Pop Concert“ spielt das Orchester der Friedrich-v.Bodelschwingh-Schulen unter der Leitung von Axel Goldbeck, ebenfalls am Sonntag, 6. Juli, um 17 Uhr, im Forum E des Gymnasiums Bethel, An der Rehwiese 65. Der Eintritt ist frei. 

Das Gymnasium Bethel hat sich in seiner 100-jährigen Geschichte stetig weiterentwickelt und gesellschaftlichen Umbrüchen angepasst. Die Aufbauschule ist der Ursprung des heutigen Gymnasiums Bethel. Diese Form der Oberschule wurde 1922 im Zuge der Reform des höheren Schulwesens in der Weimarer Republik eingeführt und sollte vor allem Kindern aus dem ländlichen Raum den Zugang zum Abitur erleichtern. 1925 wurde die öffentliche Aufbauschule für Jungen in Bethel gegründet. Damit auch junge Menschen aus entfernten Wohnorten die Schule besuchten konnten, wurde direkt ein Schülerheim angeschlossen. Die Bildungseinrichtung mit verbundenem Internat verstand sich als ganzheitlich erziehende Lebensschule. 

Einige Jahre später entstand eine höhere Schule für Mädchen mit angeschlossenem Internat, deren Trägerschaft die Westfälische Diakonissenanstalt Sarepta übernahm. Die Sarepta-Schule war gerade bei Familien sehr nachgefragt, die sich eine traditionelle Erziehung für ihre Töchter wünschten.  

Die gesellschaftlichen Umbrüche in den späten 1960er-Jahren hatten erhebliche Auswirkungen auf die Schullandschaft in Bethel: Der Ansatz ganzheitlich erziehender Lebensschulen entsprach nicht mehr dem Zeitgeist. Auch das Konzept der Aufbauschule als ländliche Sammelschule war überholt. Die Koedukation, also der gemeinsame Unterricht von Jungen und Mädchen, wurde mehr und mehr zum Standard. In Bethel fusionierten schließlich die beiden Oberschulen zu einem Gymnasium.

Während in den ersten Jahrzehnten vor allem die ganzheitliche Erziehung mit traditionellen Werten eine entscheidende Rolle spielte, sieht die Bildungseinrichtung ihre Verantwortung heute darin, junge Menschen auf eine pluralistische und globale Gesellschaft vorzubereiten. Seit den 1990er-Jahren gibt es zahlreiche internationale und interkulturelle Projekte und Aktivitäten. Als Europaschule liegt der Fokus des Gymnasiums Bethel zum Beispiel auf Austausch- und Sprachprogrammen, Auslandspraktika und bilingualem Unterricht, um den Schülerinnen und Schülern viele neue Möglichkeiten und Perspektiven zu eröffnen. 

Bildtexte:

  • Bild Nr.248: 
    Raus in die Natur: Jungen der Aufbauschule 1951 malen im Zeichenunterricht Landschaftsbilder. (Bild: Hannes Rosenberg)
  • Bild Nr. 4942:
    Unterricht im Freien: Eine Mädchen-Klasse der Sarepta-Schule freut sich über die Abwechslung. (Bild: E. Pankatz)
  • Bild Nr. 257:
    Jungen spielen auf dem Hof des Schülerheims Kükenhove.
  • Bild Nr. 1936: 
    Kinder spielen auf dem Sportplatz Fußball. Im Hintergrund ist die Aufbauschule mit dem Erweiterungsbau von 1935 zu sehen. 
    Fotos: Hauptarchiv Bethel