Pressemitteilung
Kinderonkologie erhält DKG-Siegel

Starke Hilfe für junge Patienten
Bielefeld-Bethel. Wenn ein Kind an Krebs erkrankt, trifft das die Familie meist völlig unvorbereitet. Das Kinder- und Jugendonkologische Zentrum am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) bietet seit Jahren eine umfassende Versorgung und wurde nun von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert – eine bedeutende Auszeichnung für höchste Behandlungsqualität.
In Deutschland erkranken jährlich rund 1.800 Kinder und Jugendliche an Krebs. „Die Diagnose ist für Familien ein schwerer Schock“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Eckard Hamelmann, Ärztlicher Direktor des Kinderzentrums Bethel. Dank moderner Therapien liegt die Überlebensrate heute bei etwa 75 bis 80 Prozent. „Die Zertifizierung bestätigt unsere hohen Standards und die Qualität unserer Arbeit.“
Als einziges zertifiziertes Zentrum in der Region behandelt das Kinderonkologische Zentrum des EvKB jährlich rund 70 neu erkrankte Kinder und Jugendliche. Die jungen Patientinnen und Patienten kommen teilweise aus ganz Deutschland. Besonders spezialisiert ist das Team neben Leukämien und Lymphomen auf die Behandlung von Hirntumoren. Dank enger Zusammenarbeit mit der Neurologie, Neurochirurgie und Epileptologie am Krankenhaus Mara verfügt das Zentrum hier über besondere Expertise.
Die Zertifizierung war das Ergebnis eines einjährigen Prozesses, in dem das Team umfangreiche Daten zusammengetragen und ausgewertet hat. „Wir haben schon vorher nach höchsten Standards gearbeitet, aber mit der Zertifizierung ein neues Niveau der Qualitätssicherung erreicht“, betont Dr. Norbert Jorch, Leiter des Zentrums.
Die Kinderonkologie ist Teil des Onkologischen Zentrums am EvKB, das seit 2022 von der DKG zertifiziert ist. Es steht für fachübergreifende Zusammenarbeit, modernste Technik und umfassende onkologische Expertise. Neben der Kinderonkologie gehören zertifizierte Zentren für Uroonkologie, Hämatologische Neoplasien sowie Lungen- und Darmkrebs (in Zertifizierung) dazu. Ein Neuroonkologisches Zentrum ist in Planung.
„Die interdisziplinäre Zusammenarbeit ist unser großes Plus“, sagt Prof. Dr. Florian Weißinger, Ärztlicher Leiter des Onkologischen Zentrums. In Tumorkonferenzen stimmen sich Expertinnen und Experten verschiedener Fachrichtungen ab, um für jede Patientin und jeden Patienten die individuell beste Therapie zu entwickeln. Neben der medizinischen Versorgung gehören auch psychoonkologische, soziale und therapeutische Angebote zum Konzept.
Besonderen Wert legt das EvKB auf menschliche Zuwendung – vor allem bei jungen Patientinnen und Patienten. Angebote wie Ergo-, Musik- oder Kunsttherapie sowie tiergestützte Therapie mit Hündin „Ellie“ sind wichtige Bestandteile der Behandlung, auch wenn sie nicht refinanziert werden und auf Spenden angewiesen sind. „Ein Junge bei uns auf der Station steht nur für Ellie freiwillig aus dem Bett auf – solche kleinen Momente sind von unschätzbarem Wert“, so Dr. Jorch.
Foto zum Download
-
evkb-zertifizierung-kinderonkologie-2025-06-02_II.jpg
(JPG, 473,64 KB)