Pressemitteilung

Echte Inklusion im "Stadtteil-Wohnzimmer"

Zehn Jahre Begegnungszentrum Prießallee

Julian Rompel und Heitje Rabente vor dem Begegnungszentrum

Bielefeld-Bethel. Im Café „Klatsch“ ist es heute wieder rappelvoll. An den Tischen im Begegnungszentrum Prießallee wird Karten gespielt, angeregt geplaudert, Kuchen genossen und vor allem viel gelacht. Mittendrin ist Stammgast Julian Rompel. Für den 38-jährigen Bethel-Klienten ist das wöchentliche Café-Angebot eine wichtige Abwechslung in seiner Freizeit.

„Ich bin ein Typ, der soziale Kontakte nicht aktiv sucht. Aber eine gewisse Geselligkeit finde ich dann doch wichtig“, erzählt Julian Rompel, der in der Briefmarkenstelle Bethel arbeitet. Im Café Klatsch trifft er nach Feierabend viele bekannte Gesichter, auf die er sich freut. Außerdem gefallen ihm die Veranstaltungen, die das Begegnungszentrum „außer der Reihe“ anbietet – zum Beispiel Konzert- und Flohmarktbesuche oder Ausflüge.

Die gläserne Eingangstür des Begegnungszentrums Prießallee im Bielefelder Osten ist gepflastert mit kleinen Plakaten zu den vielfältigen Kultur- und Freizeitangeboten. Dazu zählen wöchentliche Angebote, wie der „Suppentopf“, das Café „Klatsch“ oder die Freizeit-AG und monatliche Angebote wie der inklusive Stadtteilchor „GutZuHören“ und das „Frühstück am Samstag“.

Vor zehn Jahren wurde das Begegnungszentrum Prießallee eröffnet. Leiterin Heidje Rabente beschreibt es als wichtigen Treffpunkt für Menschen mit und ohne Behinderungen in Wohnzimmer-Atmosphäre. Aus dem Bielefelder Osten sei das Begegnungszentrum nicht mehr wegzudenken. Die Nachfrage sei groß, das Interesse nehme sogar zu, sagt sie. „Hier findet echte Inklusion statt. Nachbarn und Passanten öffnen neugierig die Tür und wollen wissen, was hier geschieht. Und sie kommen wieder und werden zu Stammgästen“, so Heidje Rabente.

 

Auch aus Sicht der zuständigen Bereichsleiterin Frigga Otte-Farwer hat sich das Begegnungszentrum im Stadtteil etabliert. „Für viele hier bietet es wichtige Möglichkeiten der Tagesstruktur und Kontaktaufnahme. Die Klienten können sich mit ihren Fähigkeiten einbringen und Angebote mit organisieren“, sagt sie.

Das Begegnungszentrum Prießalle war das zweite von mittlerweile fünf Begegnungszentren, das Bethel.regional in Bielefeld eröffnete. Die ersten beiden Jahre war es unter dem Namen Begegnungszentrum Mitte-Ost in der nahegelegenen Gabelsberger Straße untergebracht. Die Räume in der Prießalle sind von Bethel.regional angemietet. Im Erdgeschoss befindet sich auch ein Büro des Ambulant Unterstützten Wohnens (AUW) Mitte-Ost von Bethel.regional, im 1. OG die Teams des AUW Mitte-Stieghorst und des AUW Mitte-Heepen.

Eine zentrale Rolle für die Umsetzung der verschiedenen Angebote spielen die 16 Ehrenamtlichen, die sich im Begegnungszentrum Prießallee engagieren. „Ohne sie würde das hier nicht funktionieren“, betont Heidje Rabente. Die Ehrenamtlichen sind beispielweise in die Organisation und Durchführung des Café Klatsch eingebunden und begleiten Klientinnen und Klienten zu Ausflügen, Konzert-, Kino- oder Flohmarktbesuchen.

In den vergangenen zehn Jahre hat sich die Angebotspalette erweitert. Neu ist unter anderem die Garten-AG. Beim Kleingärtnerverein Lerchenstraße hat Bethel.regional eine Parzelle mit einem kleinen Häuschen gepachtet. In dem Gartenprojekt säen und ernten die Klientinnen und Klienten Gemüse und pflegen die Pflanzen und Blumen. Heidje Rabente: „Der Garten hat sich ebenfalls schnell zu einem beliebten Treffpunkt entwickelt.“

Bildtext

  • Julian Rompel und Heidje Rabente vor dem Begegnungszentrum Prießallee, das für viele Klienten und Nachbarn ein wichtiger Treffpunkt ist. Foto: Christian Weische