Pressemitteilung

proWerk Bethel: Neuer Ausbildungszweig gestartet

Büromanagement mit Schwerpunkt Digitalisierung

Bielefeld-Schildesche/Bethel. „Ich probiere hier alles aus. Mal schauen, wofür mein Herz schlägt.“ Angelika Sulk hat die Qual der Wahl. Seit einigen Wochen befindet sich die 41-jährige gelernte Bäckereifachverkäuferin im Eingangsverfahren der Beruflichen Bildung bei proWerk Bethel. Die Bielefelderin ist nach einem operativen Eingriff erwerbsunfähig. Mit Unterstützung der Fachkräfte sucht sie im Berufsbildungszentrum West in der Hügelstraße nach einer neuen beruflichen Perspektive.

Angelika Sulk kann nicht mehr in ihren Job in der Bäckerei zurückkehren, weil ihre Motorik eingeschränkt ist. Dennoch ist sie mittlerweile zuversichtlich, eine neue Aufgabe zu finden – eine, die ihr Spaß macht und sie ausfüllt. „Erst einmal muss ich aber wissen, was überhaupt möglich ist. Hier hilft man mir, genau das herauszufinden“, erzählt Angelika Sulk.

Im Bereich Berufliche Bildung von proWerk Bethel werden Menschen mit Behinderungen oder psychischen Beeinträchtigungen auf einen Arbeitsplatz vorbereitet. In dem dreimonatigen Eingangsverfahren wird ermittelt, welcher der Ausbildungszweige geeignet ist. Zur Auswahl stehen beispielsweise Metallbearbeitung, Textil, Montage, Holzbearbeitung und der Grüne Bereich – oder ganz neu: der Ausbildungszweig Büromanagement. „Ich hatte bereits erste Einblicke in der EDV. Das ist spannend“, so Angelika Sulk.

Neun Plätze werden allein in dem neuen Ausbildungsstrang Büromanagement angeboten. „Hier liegt ein Schwerpunkt in modernster Medientechnik. Dazu zählt zum Beispiel zukünftig der 3-D-Druck“, erläutert die Leiterin des Berufsbildungszentrums West, Heike Fuhrmann. Das neue Angebot sei eine wertvolle Ergänzung in Zeiten der fortschreitenden Digitalisierung, findet proWerk-Geschäftsführer Wolfgang Ludwig.

In dem angemieteten Haus in der Hügelstraße 10 in Bielefeld-Schildesche gibt es insgesamt 27 Plätze im Rahmen der Beruflichen Bildung. Weitere 32 sollen bis zum Herbst folgen, kündigt Wolfgang Ludwig an. Das Gebäude eines ehemaligen Lampenherstellers wurde erst im November bezogen. Es befindet sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Werkstatt Meierteich.

Insgesamt werden aktuell rund 300 Menschen in der Beruflichen Bildung an unterschiedlichen Standorten in Bielefeld ausgebildet – unter anderem im Bildungszentrum Schopf sowie der Beruflichen Bildung Süd und Mitte. Die meisten Menschen finden über die Arbeitsberatung von proWerk Bethel gegenüber dem Bielefelder Hauptbahnhof in die Angebote. „Für einige geht es um den Wiedereinstieg in das Erwerbsleben, andere standen noch nie im Arbeitsleben“, sagt Bereichsleiterin Beate Scharloh. Die Qualifizierung innerhalb der Beruflichen Bildung basiere auf Ausbildungsgängen des ersten Arbeitsmarktes.

In der Hügelstraße können sich die Menschen im Eingangsverfahren ausprobieren. Das Fachkräfteteam und der Sozialdienst helfen dabei, das individuelle Potenzial auszuschöpfen und auf einen Arbeitsplatz auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt vorzubereiten. Dazu gehören auch die Wissensvermittlung über die Berufswelt, die Vermittlung praktischer und fachtheoretischer Kenntnisse oder die Weiterentwicklung sozialer Kompetenzen. „Außerdem stellen wir die Belastbarkeit, Motorik und Konzentrationsfähigkeit fest“, so Heike Fuhrmann. Bestimmte Fähigkeiten würden auf die Eignung für eine spezielle Fachrichtung hindeuten.

 

Bildtext:

  • Büromanagement-Fachkraft Paul Pütz vermittelt Angelika Sulk Grundkenntnisse der EDV.

Foto: Christian Weische