Pressemitteilung
Theaterwerkstatt Bethel lässt Fotografien lebendig werden

Aufführung im Museum Peter August Böckstiegel
Bielefeld-Bethel. Ein Höhepunkt zum Abschluss: Mit einer Aufführung der Theaterwerkstatt Bethel endet am Sonntag, 18. Mai, im Museum Peter August Böckstiegel in Werther (Kreis Gütersloh) die Ausstellung „Von Arrode in die Welt – Dem Fotografen Vincent Böckstiegel zum 100.“ Die Schauspielerinnen und Schauspieler begeben sich um 11 Uhr unter dem Titel „Weltsichten – Eine Volxperformance zu Vincent Böckstiegel“ auf die Fährten des Fotografen – immer auf der Suche nach Motiven, Perspektiven und dem richtigen Moment.
Mit der Aufführung möchten Matthias Gräßlin, Leiter der Theaterwerkstatt Bethel, und David Riedel, Künstlerischer Leiter des Museums, die Fotografien für das Publikum lebendig werden lassen. In einem Workshop bereitete sich das 15-köpfige Ensemble im Museum auf den Auftritt vor. Mit musikalischer Begleitung durch den Jazzpianisten Nils Rabente stellte es erste theatrale Verbindungen zu den Fotografien her und sammelte, wie Matthias Gräßlin sich ausdrückt, „performatives Material“ ein. Dieses verfeinerten die Schauspielerinnen und Schauspieler anschließend unter der künstlerischen Leitung von Matthias Gräßlin und Nicole Zielke in Bethel.
Das Ergebnis der Proben werden Besucherinnen und Besucher am Internationalen Museumstag am Sonntag, 18. Mai, um 11 Uhr erleben können. Vorgesehen ist eine 30- bis 60-minütige Performance. Reizvoll ist ein Besuch auch für diejenigen, die die Ausstellung schon gesehen haben. Bietet sie doch dank der Performance die Möglichkeit, die Fotografien und das Museum unter neuen Vorzeichen zu erleben. „Die Kooperation mit der Theaterwerkstatt“, sagt David Riedel, „gibt uns die Chance, die Räume des Museums anders zu nutzen als nur für das Aufhängen von Bildern. Diese Räume können mehr.“ Der Eintritt für die Performance beträgt fünf Euro.
Vincent Böckstiegel (1925-2007), Sohn des Malers Peter August Böckstiegel (1889-1951), war von Mitte der 1960er bis Ende der 1980er Jahre als freiberuflicher Fotograf für Bethel tätig. Ein zentraler Teil seiner Arbeit und seines künstlerischen Schaffens war es, Menschen mit Behinderungen aus Bethel ins Bild zu setzen. Der Fotograf tat dies mit einem ganz eigenen, respektvollen Blick. „Vincent Böckstiegel verstand es, das Wesentliche einer Situation einzufangen, ohne dass sie gestellt wirkte“, heißt es in der Ausstellung: „Seine natürliche Lichtführung und die kaum künstlich ausgeleuchteten Räume verliehen den Aufnahmen eine besondere Authentizität.“ Seine Bildsprache habe einen Wandel in Bethel widergespiegelt: weg von einer dauerhaften Beheimatung in einem eigenen Heimkosmos, hin zu mehr Selbstbestimmung und Eigenverantwortung für Menschen mit Behinderungen.
Bildzeilen
- 2025_05_07_Sichtweisen_Böckstiegel_Museum_MC-26.jpg: Schauspielerinnen und Schauspieler der Theaterwerkstatt Bethel bereiteten sich in einem Workshop im Museum auf die Aufführung am 18. Mai vor.
- 2025_05_07_Böckstiegel_Theaterwerkstatt_MC-06758.JPG: Matthias Gräßlin (Theaterwerkstatt Bethel, v.l.), David Riedel (Museum Peter August Böckstiegel), Jazzpianist Nils Rabente und Nicole Zielke (Theaterwerkstatt Bethel) freuen sich auf die Performance am Sonntag.
Fotos: Matthias Cremer / v. Bodelschwinghsche Stiftungen Bethel
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