High-tech-OP beendet 10-jährigen Leidensweg
Bielefeld-Bethel. Zehn Jahre lebte C. Sönmez mit Schmerzen in Rücken und Schultern. Weder dafür noch für ihre Atemnot fanden Ärzte die passende Erklärung und deshalb auch nicht die richtige Therapie. Die Thoraxchirurgen am Evangelischen Klinikum Bethel (EvKB) haben jetzt mit einer maßgeschneiderten Roboter-assistierten Operation geholfen. Ohne den Einsatz des DaVinci-Operationssystems wäre dieser Eingriff so nicht möglich gewesen.
„Ich bin so froh, dass ich bald wieder normal leben kann“, sagt Sönmez. Zehn Jahre war die Bielefelderin mit unterschiedlichen Spezialisten auf der Suche nach den Ursachen für ihre Schmerzen und die Atemnot – vergeblich. Dann Glück im Unglück: Die 26-Jährige infiziert sich mit dem Coronavirus, kann auch lange danach nur schwer atmen. Sie wird an einen Lungenfacharzt überwiesen. Der findet neben den Folgen der Coronainfektion in der Lunge zufällig auch des Rätsels Lösung: Hinter der Lunge ist etwas, was dort nicht hingehört.
„Es war ein gutartiger Tumor, 400 Gramm schwer und so groß wie die Niere eines Erwachsenen“, erklärt Dr. Morris Beshay. Der Chefarzt der Klinik für Thoraxchirurgie im EvKB hat den Tumor entfernt. „Er hat zum einen gegen die Aorta und die Lunge gedrückt, daher die Atemnot. Zum anderen hat er die Wirbelsäule zu einer schmerzhaften Skoliose verformt“, so der Spezialist für Operationen im Brustkorb.