Am 1. September 2016 wurde das Unterstützungsprogramm im Krankenhaus Mara als Angebot eingeführt und bietet seitdem für die Patientinnen und Patienten kleine Fluchten aus einem Krankenhausalltag. „Das Wunderbare ist, dass wir nur schöne Dinge anbieten und uns nur mit dem beschäftigen, was die Patientinnen und Patienten können und nicht, was sie nicht können“, sagt Christine Wilkens, von Beginn an Leiterin und Motor des BoBB-Programms aus Überzeugung. Die Diplom-Sozialarbeiterin und Krankenschwester lächelt mit einem Augenzwinkern. Denn auch wenn sich das Angebot rein auf Freiwilligkeit stützt, ist die Arbeit für die jungen Menschen nicht immer reines Zuckerschlecken.
„Anfänglich hatte ich Berührungsängste, weil ich bis dahin nichts mit Menschen mit Behinderungen zu tun hatte“, gibt Anika (23) zu und Kolja (20) ergänzt: „Wer sich für diese Aufgabe bewirbt, muss vor allen Dingen total flexibel sein und sich schnell auf Menschen einstellen können.“ Direkt nach der Schule war der Wunsch bei den jungen Erwachsenen groß, etwas Anderes zu machen, am besten im sozialen Bereich. „Mit dem Start des BoBB-Teams änderte sich die Situation im Klinikalltag. Es kam Leben in die Flure. Es wurde gemalt, gespielt, gesungen, gebastelt, gelacht. Die „Bobbis“ nehmen auch den Patienten Ängste“, so Andreas Lüning, stellv. Pflegerische Klinikleitung im Zentrum für Behindertenmedizin im Krankenhaus Mara.
Es ist eine Win-win-Story, denn auch die „Bobbis“ profitieren von ihrem Einsatz. „Ich hatte keine feste Erwartung, aber alleine Verantwortung zu übernehmen, war für mich eine gute Aussicht“, meint Antonia (21) und Marleen (22) fügt hinzu: „Man wird sich schnell darüber klar, ob man der Arbeit gewachsen ist.“ Dieses einjährige Zeitfenster schafft für die jungen Leute Raum, sich zu orientieren, Grenzen auszuloten, Stärken zu entdecken. Und zusätzlich sind die „Bobbis“ eine Art natürlicher Stimmungsaufheller, was dem ganzen System Krankenhaus so richtig guttut.