Ralf Berning reicht es. Schon lange. Deshalb wird der Intensivpfleger des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB) vor einem Jahr selbst aktiv und setzt sich öffentlichkeitswirksam für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege ein. Ralf Berning redet Klartext in TV-Sendungen, Polit-Talkshows und in den Sozialen Medien. Mit Erfolg: Seinem Instagram-Kanal „_schwester.gabi“ folgen über 27.000 Nutzerinnen und Nutzer. Der 38-Jährige gibt Einblicke in seinen Arbeitsalltag auf der Intensivstation und kritisiert die Politik scharf.
Angefangen hat alles mit einem Facebook-Post auf dem Höhepunkt der zweiten Corona-Welle: Ralf Berning, der auf der Station den Spitznamen „Schwester Gabi“ hat, macht seinem Ärger Luft und richtet seinen Beitrag direkt an die damalige Bundesregierung. Er kritisiert die Missstände in der Pflege, beklagt das politische Versagen in der Pandemie und schildert die belastende Situation in den Krankenhäusern. Den Intensivpfleger erreichen daraufhin viele positive Rückmeldungen, die ihn motivieren, auf diesem Weg weiterzumachen. Ein gewaltiges Medienecho gibt es nach der „Pro7“-Sendung von Joko und Klaas zum Pflegenotstand, in der auch Ralf Berning zu Wort kommt. „Das war schon überwältigend, und ab da nahm alles seinen Lauf“, erinnert er sich.