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Bethel baut eine neue Kinderklinik

Der Neubau unseres Kinderzentrums steht. Nach sechs Jahren Planung und Bauzeit ist das größte Bauprojekt in der Geschichte Bethels abgeschlossen. Ermöglicht wurde es durch die Unterstützung von mehr als 250 000 Spenderinnen und Spendern. Der Umzug der Kinderklinik soll in den Herbstferien stattfinden.

Tageslicht im Foyer

Ein schwungvoll aufragender Bug empfängt diejenigen, die das Kinderzentrum durch den Haupteingang betreten. Wie ein Schiff am Kai liegt die lange Theke der Rezeption an der linken Seite des großzügig geschnittenen Foyers. Hier scheint die Sonne direkt von oben. Der drei Geschosshöhen übergreifende Raum lässt das Tageslicht bis in die Tiefen des Gebäudes dringen. Als oberer Abschluss thront eine gewaltige, zwölf mal vier Meter große Fensterfläche über dem Foyer.

Schillernde Kugelkunst

Maritime Motive dominieren diesen vorderen Bereich des Kinderzentrums: Ein enormes Kunstwerk aus 3.500 Glaskugeln, die an Wassertropfen erinnern, schwebt über den Köpfen. Die Künstlerin Heike Weber und der Künstler Walter Eul entwickelten diese Deckeninstallation, die an einen riesigen, halbtransparenten Fisch erinnert.

Spielplatz auf der Magistrale

Wer den Empfangsbereich hinter sich lässt, erreicht über die so genannte Magistrale, den 140 Meter langen Hauptkorridor, die sechs würfelförmigen Gebäudesegmente. In diesen dreigeschossigen Kuben sind die unterschiedlichen Fachkliniken untergebracht. Dank moderner Technik kann sogar diese zentrale Achse spielerisch genutzt werden: In einem Abschnitt wirft ein Projektor einen digitalen Spieltisch auf den Flurboden, dessen Dekor einen Steg andeutet.

Einbahnstraße für die Luft

Die gesamte obere Etage ist für die Intensiv- und Intermediate-Care-Medizin reserviert. In letztgenanntem Bereich werden Kinder versorgt, die keiner intensivmedizinischen Behandlung bedürfen, aber intensiv pflegerisch betreut werden. Hier befinden sich auch zwei Operationssäle der höchsten verfügbaren Ausstattungsstufe. Sie sind zertifiziert für Eingriffe, die das maximale Maß an Sterilität erreichen. In einem sogenannten Laminarfeld, in dessen Zentrum sich der Operationstisch befindet, werden große Mengen steriler Luft von oben in den Raum geleitet. Es entsteht eine „Einbahnstraße“, in der keine – möglicherweise verunreinigte – Luft zurück zum Patienten strömen kann.

MS Regina sticht in See

Die Über- und Unterwasserwelt setzt sich als Leitmotiv im Außenareal fort. In einem der beiden Innenhöfe ist eine besondere Attraktion „gestrandet“. Wie auf einer Sandbank aufgelaufen thront ein riesiges, hölzernes Spielschiff in der Mitte eines Spielplatzes. Komplett ausgestattet mit Kajüte, Mast und Steuerrad ermöglicht die „MS Regina“ Spielspaß in geschütztem Rahmen.

Tiere lotsen durch die Klinik

Damit sich niemand in dem klar gegliederten, aber stattlichen 15.000 Quadratmeter großen Gebäude verirrt, hilft die Wandgestaltung bei der Orientierung: Fünf Welten, repräsentiert durch Farbschemata und unterschiedliche Tiermotive, wechseln sich ab. Die Bilder brachte ein riesiger, auf Schienen gelagerter Tintenstrahldrucker an die Wand. Entworfen wurden die Motive von dem Künstler Samy Löwe.

Mittagspause in der Sonne

Die neue Cafeteria befindet sich im Erdgeschoss. Hier stehen 70 Sitzplätze Angehörigen und Mitarbeitenden zur Verfügung. Bei schönem Wetter können die Gäste ihre Mahlzeiten auf der unmittelbar angeschlossenen Terrasse genießen.

Oase der Stille

In einem großen Krankenhaus herrscht reger Betrieb. Deshalb wurden Rückzugsorte eingeplant, etwa die „Arche“ im Erdgeschoss. Diese Oase der Stille ist mit ausgepolsterten, runden oder geschwungenen Interieur-Elementen gestaltet. Das organisch anmutende Ambiente ist dem Bauch eines Schiffes nachempfunden.

Blickfang aus Glas und Aluminium

Eine markant vielfarbige Fassade ummantelt das Kinderzentrum. Die Außenansicht wirkt leicht und aufgeräumt, belebt durch Balkone und Loggien. Bautechnisch ist die Hülle aber alles andere als trivial: Alle Verschalungselemente, die sich passgenau ineinanderfügen, sind Sonderanfertigungen. Neben der attraktiven Gestaltung zeichnet die Fassade noch eine weitere Besonderheit: Im Verhältnis zur Grundfläche des Gebäudes ist die Wandfläche außerordentlich groß. Dadurch können viele große Fenster den Innenraum mit Tageslicht erhellen.