Protesttag

Auf die Straße zum Protesttag

Zukunft barrrierefrei gestalten

Lautstark und mit bunten Plakaten machten sich Anfang Mai einige hundert Frauen und Männer auf den Weg vom Hauptbahnhof zum Alten Markt in der Bielefelder Innenstadt. Anlass war der Europäische Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen. Auch viele Akteure aus Bethel beteiligten sich am Demonstrationszug und den anschließenden Aktionen in der Altstadt. „Ein Protesttag ist deshalb so wichtig, um auf die Bedarfe der Menschen mit Behinderungen deutlich hinzuweisen“, betonte Dr. Andreas Bruder, Vorsitzender vom Beitrat für Behindertenfragen der Stadt. In Bielefeld lebten knapp 60.000 Menschen mit einer Behinderung und ihre Interessen gehörten von der breiten Gesellschaft wahrgenommen.

Protesttag
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„Zukunft Barrrierefrei gestalten“ lautete das diesjährige Motto. „Uns geht es darum, dass alle Menschen immer und überall dabei sein und mitmachen können, das ist das Ziel – unabhängig davon, ob man eine Beeinträchtigung hat oder nicht“, erklärte Oberbürgermeister und Schirmherr des Aktionstages, Pit Clausen. Barrierefreiheit fange bei jedem einzelnen an.

Protesttag
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Bezahlbare Wohnungen, behindertengerechte Arbeitsbedingungen oder rollstuhlgerechter Bus- und Bahnverkehr – die Menschen auf der Straße hatten klare Vorstellung, was sich in puncto Barrierefreiheit noch tun muss. Dr. Andreas Bruder freute sich, dass sich so viele für ihre Rechte stark machen. „Wir beteiligen die Menschen mit Behinderungen gemäß dem Motto ,Nichts über uns – ohne uns!‘ “. Inklusion sei eine Aufgabe für die gesamte Gesellschaft. „Alle müssen mit anpacken“, forderte der Beiratsvorsitzende. Inklusion gebe es nicht zum Nulltarif, aber eine inklusive Gesellschaft habe einen Mehrwert für alle.

Fotos: Sarah Jonek

Wir protestieren, weil...

"Ich setze mich auf Social Media als @seelenstark_ für die Entstigmatisierung von psychischen Erkrankungen ein und werde zukünftig als Genesungsbegleiter tätig sein. Anlässlich des Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai fordere ich bessere Unterstützung für Menschen mit psychischen Problemen und möchte die Bedeutung von Akzeptanz und Sensibilität im Umgang mit psychischen Beeinträchtigungen betonen."

Marco Krille aus Berlin

"Ich bin für mehr Gleichberechtigung für behinderte Menschen, wie mehr Gehalt. Ich möchte mir mehr gönnen können: Disco, Ausflüge und shoppen gehen. Meiner Meinung nach soll es mehr Arbeits- und Fördermöglichkeiten für beeinträchtigte Menschen geben, um ein besseres Leben und Sicherheit zu haben. Am 5. Mai möchten wir in Dortmund im Rahmen der Musikgruppe „Let ́s Zeppelin“ musikalisch ein Statement für mehr Rechte von Menschen mit Behinderungen setzen."

Brigitte Obermeit aus Dortmund

"Ich finde den Protesttag sehr wichtig. Seit vielen Jahren nehme ich deshalb in Bielefeld an dem Auftritt der Musical-Tanzgruppe der Neuen Schmiede teil. Da ich auf einen Rollator angewiesen bin, setze ich mich für mehr Barrierefreiheit ein. Wichtig für mich ist, dass es Hochbahnsteige gibt. Nur dann komme ich gut in die Bahn und kann in die Stadt fahren. Und es muss Wege geben mit genug Platz, damit sich jeder dort bewegen kann."

Gerd Bettinger aus Bielefeld