Die Bedeutung des Bethel-Logos

Am 23. Juli 1954 beschlossen die Vereinigten Vorstände Bethel, Sarepta und Nazareth die „Schaffung eines neuen Siegels für die v. Bodelschwinghschen Anstalten“. Eine Abbildung desselben wurde in das Protokollbuch eingeklebt. Dieses Siegel, das alte Bethelkreuz, fand aber erst mit dem Erscheinen der Mitarbeiterzeitschrift „Der Ring“ im Januar 1961 regelmäßige Verwendung für Betheler Druckerzeugnisse. Sehr viel später, im Jahr 1975, wurde das Bethelkreuz und dessen Bedeutung im Kalender „Gruss aus Bethel“ der Öffentlichkeit vorgestellt. Diakon Werner Pöschel, damaliger Leiter der Graphischen Werkstatt in Bethel, erläuterte die Deutung des Bethelkreuzes so: „Dieses Zeichen erinnert formal an das sogenannte ‚Kronenkreuz‘ der Inneren Mission …, ist aber keinesfalls als spiegelbildliche Verdoppelung desselben gedacht. … Der Grundgedanke dieses Zeichens stimmt vielmehr mit dem einer kleinen Erzählung von Pastor Fritz überein. Sie ist überschrieben ‚Ströme, die rückwärts fließen‘: Aus der Mitte des Kreuzes fließen in die vier Himmelsrichtungen Ströme, die zu ihrem Ursprung hin zurückkehren. Ein Sinnbild also für das Wirken aus Christus für Christus.“ Pöschel wird seit dieser Zeit als derjenige genannt, der die Ursprungsform des Bethelkreuzes entworfen und gezeichnet hat.

Werner Pöschel (1927-2002) kam 1949 nach Bethel und fertigte schon als Diakonenschüler gestalterische Arbeiten, vor allem für die Diakonenanstalt Nazareth, an. 1955 wurde der Diakon Leiter der Graphischen Werkstatt Lydda in Bethel. Pöschel gab sich selbst den Künstlernamen „Petit Frère“ und wirkte auch nebenberuflich mit einer großen Bandbreite an Arbeiten.

Die Einführung des heute gültigen Bethel-Logos wurde am 22. Januar 1991 vom damaligen Vorstand beschlossen. Dabei wurde ein Vorschlag des externen Grafik-Designers Erwin Poell aus Heidelberg angenommen. Anstatt ein völlig neues Signet einzuführen, stützte er sich auf das alte Bethelkreuz, das er in einem modernen „Re-Design“ weiterentwickelte. Dabei sollte „die semiotische Fülle des alten Zeichens ergänzt werden durch den Symbolgehalt von ‚Licht‘ und offene ‚Wege‘ vom Kreuz zum Kreuz“. Alles Assoziationen, die für das Leben und die Arbeit in Bethel von grundlegender Bedeutung sind.

Das Bethel-Logo wurde am 19. Januar 1994 beim Bundespatentamt als Warenzeichen eingetragen. Damit wurde nicht nur der Name „Bethel“ als Wortmarke geschützt, sondern das gesamte Bethel-Logo in der aktuellen Ausgestaltung.