„Mit zwölf hab‘ ich zum ersten Mal Heroin genommen“, sagt Giovanni D’Esposito. Seine Hände umfassen eine Kaffeetasse, er spricht ganz leise. Jens Cordes versteht trotzdem jedes Wort, weil er direkt neben ihm sitzt. Menschen wie Giovanni D’Esposito zuzuhören und für sie da zu sein ist sein Beruf. Jens Cordes ist Erzieher und Fachkraft in Bethels Kava, einem Treffpunkt für Menschen in besonderen Lebenslagen in Bielefeld.
Kava ist eine Abkürzung für die Kavalleriestraße im Stadtzentrum. Das Haus Nummer 18 ist an allen Werktagen – außer am Dienstagnachmittag – von 8 bis 16 Uhr geöffnet. Rund 50 Menschen halten sich regelmäßig dort auf. Sie stecken in großen Schwierigkeiten, haben keine Wohnung, sind psychisch oder alkoholkrank oder nehmen Drogen. In der Kava können sie duschen und ihre Wäsche waschen. Sie haben die Möglichkeit, andere Leute zu treffen, das Internet zu nutzen und Zeitungen zu lesen. Auch einen Billardraum gibt es.