Behutsam hebt Sonja Klotz ihre Tochter aus dem Rollstuhl in die Sitzschale der Schaukel. Paulina wippt hin und her, reden kann sie nicht. "Sie freut sich auf das Schaukeln. Das sehe ich ihr an", sagt Sonja Klotz und gibt ihrer 13-jährigen Tochter ein wenig Anschwung.
Die Sonne scheint durch das dichte Blätterwerk hoher Bäume, die den Garten des Kinder- und Jugendhospizes Bethel überragen. Frösche geben ein Konzert an einem Teich unterhalb des Bergrückens, auf dem die Einrichtung steht.
Paulina und ihre Mutter genießen die naturnahe Atmosphäre in dieser Oase. "Zwei bis dreimal im Jahr sind wir hier, um etwas Erholung und Entlastung zu finden", erzählt Sonja Klotz. Im Kinderhospiz bekommt ihre schwerbehinderte Tochter eine liebevolle Rund-um-die-Uhr-Betreuung und -Pflege. "Ich kann die Stunden hier mit Paulina intensiver nutzen als zu Hause, wo ich im Homeoffice arbeiten muss", sagt sie. Außerdem hilft ihr der Austausch mit anderen betroffenen Eltern.
Eigentlich sei Paulinas Geburt unauffällig verlaufen, berichtet Sonja Klotz. "Aber irgendwie habe ich immer gespürt, dass etwas nicht stimmt", so die Mutter von insgesamt vier Kindern. Kurz nach der Geburt bekamen die Eltern die Diagnose: Trisomie 18. Paulina ist geistig wie körperlich stark beeinträchtigt. Sie leidet unter anderem an einer schweren Herz- und Lungenfehlbildung. Vor einigen Jahren hat sie zusätzlich eine Epilepsie entwickelt. Darum ist sie auch regelmäßig im Kinderzentrum Bethel, wo sie medikamentös eingestellt wird. "Dort fühlen wir uns ebenfalls sehr gut betreut", betont Sonja Klotz.