Es ist Montagmorgen. Manch einem mag der Wochenstart schwerfallen, nicht so Carsten Hirsch: Gut gelaunt sitzt er an seinem Arbeitsplatz in der Briefmarkenstelle Bethel in Bielefeld. Vor ihm liegt ein Stapel Briefmarkenblöcke. Der 42-Jährige nimmt den obersten mit drei zusammenhängenden Postwertzeichen in die Hand und inspiziert akribisch die Rückseite. „Ich überprüfe, ob die Briefmarken kaputt sind“, erklärt er und wird direkt fündig. „Hier an dieser Stelle ist kein Kleber mehr.“ Er zeigt auf einen winzigen Punkt, der mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist. Vorsichtig löst er die fehlerhafte Briefmarke heraus und wirft sie in einen Korb, in dem bereits Marken mit abgebrochenen Zacken oder Verfärbungen liegen.
In diesem Jahr arbeitet Carsten Hirsch seit 20 Jahren in der Briefmarkenstelle Bethel. Ihm gefällt an seinem Arbeitsplatz, dass es keinen Druck gibt und er in seinem Tempo arbeiten kann. „Wenn die Konzentration nachlässt, dann setze ich mich in den Pausenbereich und ruhe mich aus.“ Rund 125 Menschen mit Behinderungen sind in der Briefmarkenstelle Bethel beschäftigt. Sie nehmen gespendete Sendungen entgegen, sortieren die Marken und bereiten sie für den Verkauf vor. Der Erlös kommt der diakonischen Arbeit zugute.