Stefanie Feldmann steht auf einem Balkon.

Menschennah | Geschichten aus Bethel

"Ich bin und bleibe ein Bethel-Kind"

„Sind es bald wirklich schon 40 Jahre?“, fragt Stefanie Feldmann. Sie schaut zweifelnd und lacht. Doch es stimmt: 1985 begann sie an der damaligen Pflegevorschule Bethel. Die gibt es nicht mehr, und auch sonst hat sich seitdem in Bethel und für sie selbst manches verändert: Aus der 16-jährigen Schülerin ist eine erfahrene Gesundheitsexpertin und Diakonin geworden. Es sind auch und gerade die in Bethel vorhandenen Chancen auf berufliche und persönliche Entwicklung, die Stefanie Feldmann sagen lassen: „Wenn ich noch einmal jung wäre, würde ich wieder den Pflegeberuf ergreifen.“

Infoblatt an einer Pinnwand zum Thema Delir

Die 55-Jährige ist im Programm Help+ des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB) tätig. Darin geht es um Delirprävention und -management bei Patientinnen und Patienten ab 70 Jahren. Help+ soll verhindern, dass ältere Menschen im Krankenhaus in einen Zustand akuter Verwirrtheit geraten. Mitarbeitende besuchen Patientinnen und Patienten mit Delir-Risiko bis zu zweimal täglich. Neben Gesprächen und Orientierung stehen Bewegungs- und Kognitionsübungen auf dem Programm. Ziele sind Aktivierung und Erhalt von Alltagsfähigkeiten, Vermeidung weiterer Komplikationen und Verbesserung der Versorgung im Krankenhaus.

Stefanie Feldmann profitiert dabei genauso von ihrem Wissen aus 25-jähriger Tätigkeit als Krankenschwester im EvKB wie von ihrer diakonischen Ausbildung. Im berufsbegleitenden Kursus der Evangelischen Bildungsstätte Bethel zur Diakonin beschäftigte sie sich vier Jahre lang mit Fragen und Handlungsansätzen diakonischer Einrichtungen und der Kirche. Genauso mit theologischen, spirituellen, seelsorglichen und ethischen Themen; 2023 folgten die Aufnahme in die Gemeinschaft Nazareth und die Einsegnung in das Amt der Diakonin. „Auch am Krankenbett“, erzählt sie, „sind es oft die großen Themen des Lebens, über die Patientinnen und Patienten mit mir sprechen möchten: Was ist oder war der Sinn meines Lebens? Woher komme ich, wohin gehe ich?“

Stefanie Feldmann sitzt an einem Tisch und gestikuliert mit den Händen.
»Ich möchte einen Unterschied machen.«
Stefanie Feldmann

Im Team zu überlegen, wie Menschen geholfen werden kann, war und ist für Stefanie Feldmann Antrieb ihres Tuns. Dies in der heutigen Tätigkeit mit viel Zeit für Patientinnen und Patienten leisten zu können, weiß sie sehr zu schätzen. Denn mit den wirtschaftlichen Zwängen, die dem Gesundheitssystem auferlegt sind, haderte und hadert sie. Zwischenzeitlich suchte sich Stefanie Feldmann, die mit ihrem Lebensgefährten, ihrem Sohn sowie Hund und Katze in Gütersloh-Isselhorst lebt, andere berufliche Herausforderungen. Doch sie kehrte immer zurück nach Bethel. In ihrer Aufgabe empfinde sie Sinnhaftigkeit und Freude, sagt sie: „Ich kann die Gespräche am Krankenbett sehr wertschätzen, oft tun sie mir selbst gut. Dann merke ich: Arbeit muss nicht selbstlos sein.“

Stefanie Feldmann arbeitet am PC.

Für die neuen Möglichkeiten und Perspektiven, die sich durch die Ausbildung zur Diakonin eröffneten, ist Stefanie Feldmann dankbar. „Ich kam aus meiner Blase heraus, lernte neben meinen großartigen Kolleginnen andere wunderbare Menschen kennen und bekam einen geweiteten Blick“, erzählt sie. Ihren heutigen Anspruch formuliert sie so: „Ich möchte meinen Arbeitsbereich diakonisch mitprägen und Verantwortung für unser diakonisches Profil übernehmen, eine Verbindung zwischen Menschen und Gott schaffen. Ich möchte einen Unterschied machen, Spuren hinterlassen und die Gaben, die ich erhalten habe, einsetzen.“ Im Programm help+ fühlt sich Stefanie Feldmann dafür genau an der richtigen Stelle. So sehr, dass sie mit Blick auf die fast 40 Jahre überzeugt feststellt: „Ich bin und bleibe ein Bethel-Kind.“

Text: Philipp Kreutzer | Fotos: Matthias Cremer

Diese Geschichte einfach gesprochen

Stefanie Feldmann arbeitet seit fast 40 Jahren in Bethel. Sie erlernte den Beruf der Krankenschwester. Heute kümmert sie sich im Evangelischen Klinikum Bethel um die ältesten Patientinnen und Patienten. Außerdem hat sie eine Ausbildung zur Diakonin gemacht und viel gelernt. Ihre Arbeit in der Klinik gefällt Stefanie Feldmann gut.

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Kontakt

Ev. Bildungsstätte für Diakonie und Gemeinde in den Stiftungen Sarepta und Nazareth
Bethelweg 8
33617 Bielefeld

0521-1444131

Zur Website der Einrichtung

Angebote & Leistungen

Die Ev. Bildungsstätte bietet ein breites Spektrum an Bildungsangeboten sowohl für Einzelpersonen als auch für Einrichtungen und Teams aus Diakonie und Kirche an. Die Seminare finden sowohl in Präsenz als auch digital statt.

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