Bethel - Mit Backen zum beruflichen Glück

Eine junge Frau hält ein Backbleck mit Kuchen.

Vorsichtig schlägt Melina Fabri drei Eier nacheinander auf, gibt sie mit Mehl und Zucker in einen Topf und rührt mit dem Mixer alles kräftig um. Seitdem sich die ehemalige Schülerin der Topehlen-Schule der Stiftung Eben-Ezer für eine Ausbildung zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft entschieden hat, ist die Küche im SOS-Kinderdorf Lippe ihr Arbeitsplatz. Die 23-Jährige kommt im September in ihr drittes und letztes Ausbildungsjahr.

Für den praktischen Teil, der aus den Teildisziplinen Verpflegung und Service, Hausreinigung sowie Textilpflege besteht, ist die Lemgoerin dreimal pro Woche im Ausbildungsbetrieb. Für die theoretischen Inhalte pendelt sie an den anderen Tagen zum Friedrich v. Bodelschwingh Berufskolleg in Bielefeld-Bethel. „Mir gefällt es sehr gut hier. Ich habe nette Ausbilderinnen, und zwischendurch machen wir auch lehrreiche Ausflüge, wie in die Versuchsküche von Dr. Oetker.“

Eine junge Frau sitzt an einem Tisch.
»Mir gefällt es sehr gut hier.«
Melina Fabri, Auszubildende zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft

In der Küche im SOS-Kinderdorf kocht sie zusammen mit anderen Auszubildenden Mittagessen für rund 150 Personen. Neben den internen Beschäftigten ist die Mensa dreimal in der Woche auch für externe Gäste geöffnet. „Wir kochen täglich ein vegetarisches Gericht und ein Fleischgericht. An manchen Tagen gibt es nachmittags auch Kuchen“, erzählt Melina Fabri. „Ich mache am liebsten Suppe oder etwas Süßes, wie einen Nutella-Kuchen oder eine Erdbeer-Biskuitrolle.“

Wochenweise wechselt Melina Fabri zwischen Küche und Wäscherei. In der Wäscherei wird hausintern täglich eine große Ladung Kochwäsche und eine kleine mit Geschirr- und Putztüchern gesäubert. Beim anschließenden Bügeln muss Melina Fabri auch im Hinblick auf die Abschlussprüfung genau darauf achten, dass keine Falten mehr in der Kleidung sind: „Kochjacken sind am schwierigsten“, findet die Auszubildende.

Zwei Frauen stehen in einer Küche. Eine zeigt auf einen Rezeptzettel an der Wand.
Eine junge Frau bügelt.

Bevor sie durch ein Praktikum auf ihre heutige Ausbildungsstelle gestoßen ist, besuchte die angehende Fachpraktikerin viele Jahre die Topehlen-Schule in Lemgo. Mit 14 fühlte sich Melina Fabri auf der Betheler Förderschule allerdings unterfordert und wechselte auf die Hauptschule. Schon nach zwei Wochen revidierte sie ihre Entscheidung allerdings wieder. „Der Unterricht war zu schwierig, die Mitschüler nicht nett und die Klasse viel zu groß“, sagt sie rückblickend. In der Berufspraxisstufe der Topehlen-Schule fiel ihr das Lernen in kleineren Klassen und mit weniger Zeitdruck wieder deutlich leichter.

Nach ihrem Hauptschulabschluss konnte Melina Fabri als angehende Fachpraktikerin Hauswirtschaft beruflich Fuß fassen. Für die Zeit nach der Ausbildung hat sie schon einen Plan. „Ich möchte einen Arbeitsplatz bei mir in der Umgebung finden – am liebsten in einer Küche oder Wäscherei.“ Egal, wo es die Auszubildende hinzieht – ihre Ausbilderinnen Irmela Albert und Heike Schlepper sehen sie für den Berufseinstieg gerüstet. „Melina wird ihren Weg gehen, da sind wir uns sicher.“

Text: Simon Steinberg | Bild: Christian Weische

Diese Geschichte einfach gesprochen

Melina Fabri war Schülerin an Bethels Topehlen-Förderschule und macht nun eine Ausbildung zur Fachpraktikerin Hauswirtschaft. Sie kocht für viele Gäste, wäscht und bügelt Wäsche. Am liebsten backt sie Kuchen. Nach der Ausbildung will sie in ihrer Nähe in Küche oder Wäscherei arbeiten.

Sie möchten mehr erfahren?

    Kontakt

    Topehlen-Schule
    Alter Rintelner Weg
    32657 Lemgo

    05261 215 300

    Zur Website der Einrichtung

    Angebote & Leistungen

    Die Topehlen-Schule in Lemgo ist eine Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung. Sie gehört zur Stiftung Eben-Ezer und bietet Kindern und Jugendlichen mit besonderem Förderbedarf eine schulische Umgebung, die ganz individuell auf ihre Fähigkeiten, Interessen und Bedürfnisse eingeht.

Pressekontakt

Presse + Kommunikation

Sie suchen Hilfe?

Sie oder eine angehörige Person sind auf Hilfe oder Begleitung angewiesen und suchen Unterstützung?

Sie möchten helfen?

In Bethel gibt es viele Möglichkeiten selber zu helfen. Wir freuen uns über jede Unterstützung!