Der Wind riecht nach frisch gemähten Kornfeldern. Mächtige Bäume recken sich in den Himmel. Alles wuchert so grün, dass der kleine Hof von der Straße aus kaum zu sehen ist. Wilder Efeu umrankt das Wohnhaus. Wer die Gartentür zu dem riesigen Grundstück öffnet, wird von Otto begrüßt. Der winzige Hund bellt wie ein großer. Sein Kumpel ist ein Dalmatiner und wedelt gelassen mit dem Schwanz. Und das ist längst nicht alles, was die Wohngruppe zu bieten hat. Es gackert, meckert, scharrt und wiehert rund um den Hof – ein Angebot von Bethels Jugendhilfe in Niedersachen mit unverkennbar tiergestützter Pädagogik.
Hier wohnt Kai zusammen mit drei weiteren Kindern und Jugendlichen. Kai ist elf Jahre alt und sagt: „Einfach alles ist gut. Und die Tiere sind toll.“ Kai war nicht einmal drei Jahre alt, als er in die Betheler Wohngruppe aufgenommen wurde. „Er brauchte viel Zuwendung und Sicherheit. Er musste gefördert werden, um besser laufen und sprechen zu lernen. Und es war ein langer Weg, bis Kai beruhigt durchschlafen konnte“, erzählt Andrea Hohmann.