Entschlossen greift Susanne Hadamitzky nach einem dicken Filzstift. Ohne zu zögern drückt sie die schwarze Spitze so fest auf das Papier, dass es quietscht, wenn sie zeichnet. In Windeseile entstehen Konturen. „Da! Elefant und Maus. Pferd und Schwein. Ein Leuchtturm und ein Igel“, sagt die energische kleine Frau. Und schon steht der Titel ihres neuen Werkes fest. Die kreative 60-Jährige, die all ihre Bilder mit „von Suse“ signiert, malt und zeichnet seit mehr als zehn Jahren im Betheler Künstlerhaus Lydda. An einigen Ausstellungen hat sie teilgenommen, und ihre Werke sind sogar bis nach Japan gereist. Doch dieses Jahr ist ein besonderer Meilenstein in ihrer künstlerischen Entwicklung. Susanne Hadamitzky ist die 11. Meisterschülerin in Lydda.
Ein Jahr lang wird sie besonders gefördert. Die Kunsttherapeutin Nele Zeis ist ihre Assistentin. Wenn Susanne Hadamitzky nach der Arbeit in einer Betheler Werkstatt für Menschen mit Behinderungen ins Atelier kommt, hat sie für einen Nachmittag alle Farben, alle Materialien und auch alle Aufmerksamkeit nur für sich. „Das ist toll!“, sagt die Künstlerin, die leuchtende Farben liebt. Sie eilt quer durch den Raum und steuert ein Regal mit bauchigen Plastikflaschen an. Schütteln, und dann kommt ein dicker Klecks Farbe auf einen Pappteller. Gelb. Orange. Tiefgrün und Pink. „Fertig!“ Susanne Hadamitzky nickt zufrieden und flitzt mit ihrer improvisierten Farbpalette zurück.