Der ältere Mann liegt im Bett und zittert, es geht ihm nicht gut. Doch als Anne-Kathrin Schmidt sich zu ihm setzt, seine Hände hält und eine Melodie summt, beruhigt er sich. „Es ist magisch, zu erleben, wie es Menschen guttut und berührt, wenn man sich ihnen zuwendet“, sagt sie. Anne-Kathrin Schmidt hat ein besonderes Ehrenamt. Sie ist Sterbebegleiterin im Bielefelder Hospizverein „Hospiz e.V., Bethel“. Sie begleitet Menschen mit lebensverkürzenden Erkrankungen unter anderem im stationären Betheler Hospiz Haus Zuversicht und in den Häusern des Evangelischen Klinikums Bethel (EvKB).
Als Anne-Kathrin Schmidt 2018 einen geliebten Menschen verlor, empfahl ihr eine Freundin die Trauergruppe des „Hospiz e.V., Bethel“. „Meine Trauer war für mich belastend“, erinnert sie sich, „aber es hat mir sofort geholfen, zu erleben, dass es andere Trauernde gibt.“ Ein Jahr lang besuchte sie die monatlichen Treffen. „Ich habe mich aufgehoben gefühlt, nicht mehr so allein“, sagt sie. „Und ich habe gemerkt: Ich gehe danach zufriedener nach Hause.“ Obwohl die Trauer in der Gruppe viel Raum einnehme, sei die Grundstimmung lebensbejahend und fröhlich. Manchmal sogar lustig.