
Strahlender Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen – es ist das perfekte Radwetter. Findet auch Mikola F., der von allen „Kolja“ genannt wird. Fröhlich dreht er seine Runden vor dem Betheler Haus Regenbogen. In dem Wohnheim für junge Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen in der Bielefelder Ortschaft Bethel lebt der 18-Jährige seit November 2022. „Hallo!“, ruft er fröhlich Besuchern zu und winkt. „Jeder mag Kolja. Er ist zu allen freundlich und immer gut gelaunt“, sagt Bereichsleiterin Lisa Obergefell. Das ist keineswegs selbstverständlich, denn der junge Mann hat die Schrecken des russischen Angriffskrieges hautnah miterlebt.
Mikola F. gehörte zu den mehr als 100 jungen Menschen mit Behinderungen, die vor drei Jahren aus einem Kinderheim in der Nähe von Kiew nach Bethel geflüchtet waren. Bevor die Waisen evakuiert werden konnten, mussten sie aufgrund von Bombenangriffen Schutz in einem Keller suchen. Fünf Tage verharrten sie dort gemeinsam mit ihren Betreuerinnen. Nicht alle Kinder überlebten.