Schwungvoll schüttelt Leonie eine Flasche mit rotem Glitzer. Funkelnde Pünktchen rieseln auf die Weihnachtskugel herab, die das sechsjährige Mädchen zuvor in einem satten Dunkelblau angemalt hat. Als sie fertig ist, erstrahlt Leonies Kugel für den Tannenbaum leuchtend rot. Blau sind nur noch ihre kleinen Finger. „Wer dieses Zimmer ohne Farbe und Glitzer verlässt, hat etwas falsch gemacht“, erklärt Ergotherapeutin Svenja Alf schmunzelnd.
In der Ergotherapie im Kinderzentrum Bethel können junge Patientinnen und Patienten ihrer Krankheit entfliehen. Für eine Weile werden Schmerzen oder Ängste vergessen. Mit Kreativität und Fantasie entsteht, was immer sich die Kinder wünschen. Für Leonie ist die Ergotherapie das Größte, weiß ihre Mutter Sonja Paschkowski. Am liebsten würde ihre Tochter das bunte Zimmer gar nicht mehr verlassen. Kneten, Basteln oder Malen – begeistert macht sie alles mit. Leonies Mutter ist gerührt, ihr kleines Mädchen so kurz vor Weihnachten wieder fröhlich zu sehen, denn hinter der Familie liegt eine schwere Zeit.