Es ist ein kalter Tag im Advent. Und so passt es gut, dass auf der Bühne im Forum der Betheler Mamre-Patmos-Schule ein wärmendes Lagerfeuer lodert. Obwohl es künstlich ist, mit Scheiten aus Plastik, schafft das gelb flackernde Licht eine behagliche Atmosphäre. Im Hintergrund weiden blaue Schafe, und Hirten hüllen sich in kuschelige Decken. Die kleine Warwin trägt zudem eine riesige Fellmütze. Bloß nicht den Überblick darunter verlieren. Doch die siebenjährige Darstellerin weiß aus dem Unterricht in der Maulwurfklasse ganz genau, worum es geht. Mit zarter Stimme erklärt sie bei der Generalprobe: „Na, um die Weihnachtsgeschichte. Mit dem kleinen Baby. Und die Mama heißt Maria. Der Papa Josef. Aber die Engel sind auch cool.
Selbst bei der Aufführung cool zu bleiben fällt den Kindern da schon schwerer. Schließlich sitzen alle aus der Klasse in den vorderen Bänken. Und auch die anderen Reihen füllen sich schnell. Kinder rennen, hüpfen oder springen die Stufen hinab. Manche werden in speziellen Rollstühlen, in denen man auch liegen kann, in das Forum geschoben. Stimmenwirrwarr überall. Doch als es dunkel wird und Musik den Raum erfüllt, schauen die Schülerinnen und Schüler gebannt zur Bühne.
Einsatz für die kleinen Hirten auf dem Feld, für den schlappohrigen Therapiehund der Schule, für als Engel verkleidete Lehrerinnen und Lehrer. „Auf nach Bethlehem!“, lautet die Botschaft. Fortsetzung folgt am nächsten Advent. Bis dahin gibt es noch viel zu tun in der Betheler Förderschule. Denn Weihnachten soll man riechen, sehen und hören. Mit dem Duft von Zimt, bei frohen Adventsliedern, beim gemeinsamen Basteln von glitzernden Sternen. „Und das Baby heißt Jesus“, erinnert sich Warwin und rückt ihre Mütze zurecht.
Text: Heike Lepkojis | Foto: Thomas Richter