Verflixt, wo hab‘ ich bloß den Schlüssel hingelegt? Und wie heißt gleich noch mal dieser bekannte Schauspieler? Erinnerungslücken wie diese kennen wohl die meisten von uns. In seltenen Fällen nimmt Vergesslichkeit aber gravierendere Formen an und wird zu einer schwerwiegenden Beeinträchtigung. So wie bei Miriam Ludewig. Die Klientin der Stiftung Eben-Ezer lebt ohne funktionierendes Kurzzeitgedächtnis. Eine Herausforderung, die sie mit der Unterstützung anderer Menschen, ihrem Handy und einer riesigen Leidenschaft meistert.
Ohne Kurzzeitgedächtnis zu leben: Wie ist das, wie fühlt sich das an, wie kann man sich das vorstellen? Kann man nicht, sofern man nicht selbst betroffen ist. Miriam Ludewig weiß das. Dennoch versucht sie, ihre Einschränkung beim Treffen in Lemgo zu veranschaulichen. „Dass ich sofort wieder vergesse, bedeutet zum Beispiel, dass ich heute Abend nicht mehr wissen werde, dass wir uns gerade kennengelernt haben und jetzt miteinander sprechen“, sagt sie. „Mein Gedächtnis ist halt defekt.“