Pastor Friedrich von Bodelschwingh d.J. und Pastor Gerhard Braune gehen nebeneinander in ihrer Amtsracht beim Jahresfest 1942.

Bethel im National­sozialismus

Kurz nach der Machtergreifung bringen die Nationalsozialisten die ersten Gesetze auf den Weg, die Bethel und die Menschen, die hier leben, unmittelbar betreffen.

Gab es in Bethel „Euthanasie“?

Von der nationalsozialistischen „Euthanasie“ waren in Bethel über 3500 epilepsiekranke, behinderte und psychisch kranke Bewohner und Bewohnerinnen bedroht, zu Abtransporten und systematischen Tötungen kam es aber nicht. Mehr dazu

Was geschah mit den jüdischen Patienten?

Sieben Menschen jüdischen Glaubens oder jüdischer Herkunft wurden im Rahmen einer Sonderaktion der „Aktion T4“ aus Bethel in die Provinzialheilanstalt nach Wunstorf verlegt. Einige Tage später, am 27. September 1940, wurden sie von dort in die Tötungsanstalt Brandenburg/Havel gebracht und ermordet. Mehr dazu

Haben Betheler Ärzte Patienten zwangssterilisiert?

In den anstaltseigenen Krankenhäusern haben Betheler Ärzte über 1600 Frauen und Männer zwangssterilisiert. Mehr dazu

Hat Anstaltsleiter Friedrich von Bodelschwingh d.J. Widerstand geleistet?

Bodelschwinghs Handeln wird aus heutiger Sicht ambivalent gesehen. Man spricht auch von verzögerndem Widerstand. Mehr dazu

Gab es Verlegungen aus Bethel?

Nach Beendigung der „Aktion T4“ im August 1941 wurden zahlreiche Menschen aus privaten Heilanstalten in staatliche Einrichtungen zurückbeordert. Von diesen Verlegungen war im November und Dezember 1941 auch Bethel betroffen. Mehr dazu

Wurden auch in Bethel Zwangsarbeiter eingesetzt?

Auch Bethel hat sich zur Zeit des Zweiten Weltkriegs mit der Beschäftigung von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen schuldig gemacht. Zwischen 1942 und 1944 waren in Bethel gleichzeitig etwa 150 bis 180 Zwangsarbeiter und Zwangsarbeiterinnen verpflichtet. Hinzu kamen etwa 180 bis 230 Einsatzstellen für Kriegsgefangene aus dem nahegelegenen Stalag 326. Mehr dazu

Gab es Bombenangriffe auf Bethel?

Im Zweiten Weltkrieg wurde bei mehreren Luftangriffen auf die Stadt Bielefeld und die umliegenden Gleis- und Industrieanlagen auch Bethel getroffen. Mehr als 60 Menschen starben und viele Pflegehäuser wurden ganz oder teilweise zerstört. Mehr dazu

Wie ging es in der Nachkriegszeit weiter?

Schwere Versorgungsengpässe, der große Zustrom von Ostflüchtlingen sowie die immer noch herrschende Platznot durch zerstörte Pflegehäuser in Bethel prägten die ersten Nachkriegsjahre. Mehr dazu

Wie steht Bethel zu seiner Vergangenheit?

Seit den 1980er Jahren ist die differenzierte Auseinandersetzung um Zwangssterilisationen, Kranken- und Behindertenmorde sowie das Verhalten der Ärzte und Theologen ein stetiges Thema in Bethel. Mehr dazu

Wird an die Opfer des NS in Bethel erinnert?

Neben der historischen Forschung nimmt in Bethel auch das Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus eine wichtige Rolle in der Erinnerungskultur ein. Mehr dazu