Andrej Grünberg steht beinahe regungslos vor einer Druckmaschine. Was auf den ersten Blick nach Untätigkeit aussieht, ist in Wahrheit hochkonzentrierte Arbeit: Er lauscht dem ratternden Gerät, um sicherzugehen, dass es einwandfrei funktioniert. Andrej Grünberg dreht sich um, hebt einen Daumen und lächelt: alles in bester Ordnung. Der 59-Jährige ist in Wildau bei Berlin in der Beschäftigungstagesstätte (BTS) „Druckstift“ für Menschen mit psychischen Erkrankungen tätig. Betreiber ist die Hoffnungstaler Stiftung Lobetal.
Andrej Grünberg ist ein sehr erfahrener Drucker. Er merkt schnell, wenn etwas anders läuft als geplant. Und zwar meistens mit seinen Ohren. „Ich kenne jedes Geräusch der Maschine, und wenn da etwas nicht passt, höre ich das“, sagt er. Sein Gehör und sein Wissen sind für die BTS von großer Bedeutung. Nicht nur, weil die kleine Druckerei so die von Kunden gewünschten Erzeugnisse produzieren und vertreiben kann. Sondern auch, weil es Andrej Grünberg möglich ist, parallel eine weitere Aufgabe zu erfüllen: Als Beschäftigungsassistent leitet er Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen im laufenden Druckbetrieb zu möglichen Tätigkeiten an.