Mit einem freundlichen Lächeln blickt Fred Müller von seinem Monitor auf. Ihn hier in seinem Büro anzutreffen, ist Glückssache, denn meistens ist Bethels Ortschaftsreferent auf Achse. Zwischen vielen Notizzetteln steht ein großer silberner Pokal auf seinem Schreibtisch. „Schnellster Ortschaftsreferent der Welt“ ist darauf eingraviert. Der Pokal ist ein Geschenk von Bethels Gesundheitsmanager Sebastian Luschnat. „Als Ortschaftsreferent rennt man ja auch viel durch den Ort“, sagt Fred Müller und lacht. Viel gerannt ist er durchaus, in seiner Funktion seit knapp vierzehn Jahren. Jetzt aber muss er das Wort „Ruhestand“ wörtlich nehmen. Der steht im November an. Für viele kaum vorstellbar – Bethel ohne Fred Müller.
„Mir war es in meiner Arbeit immer wichtig, neugierig auf unterschiedliche Menschen zu bleiben“, sagt Fred Müller. 1.900 Telefonnummern hat er in all den Jahren in seinem Handy angesammelt. „Es lebt von diesen Kontakten, die sind das A und O meiner Arbeit. Und das ist auch, was mir am meisten Spaß gemacht hat, mit Menschen in Kontakt zu sein.“ Als Ortschaftsreferent war Fred Müller quasi das Bindeglied zwischen den v. Bodelschwinghschen Stiftungen Bethel und der Ortschaft Gadderbaum. Zwei städtisch überlagernde Räume, die nicht selten auch überlagernde Interessen aller dort lebenden Menschen zur Folge haben. Es geht um Ausgleich. Als seinen persönlichen Leitsatz für seine Arbeit benennt Fred Müller Hartmut von Hentigs pädagogischen Satz: „Die Menschen stärken und die Sache klären.“
Ihm war es wichtig, Konflikte innerhalb der Ortschaft schnell zu klären, auch als Vertreter Bethels in der Bezirksvertretung. Dabei ging es ihm nicht nur darum, über die Dinge zu reden. „Es braucht immer auch einen praktischen Schritt“, betont er. Vertrauen zu den Menschen aufzubauen, sie dazu zu ermutigen, aktiv an Lösungen mitzuwirken – dabei hat ihm immer auch seine Ausbildung im Bereich der Supervision geholfen.


