Ratgeber, Schiedsrichter, „Dorfsheriff“ – in ganz unterschiedliche Rollen schlüpft Dirk Hackländer, oftmals sogar an einem einzigen Arbeitstag. Eine Vielseitigkeit, die dem 59-jährigen Polizisten gefällt, dessen hauptsächlicher Einsatzort seit mittlerweile fünf Jahren Bethel ist. Seine Tätigkeit umfasst nicht nur die üblichen polizeilichen Zuständigkeiten, sondern auch einige Bethel-typische „Spezialaufgaben“. Hier sind – neben professioneller Kompetenz – auch Menschenkenntnis und Empathie gefragt.
In Bethel fühlt sich Dirk Hackländer wohl. „Die Leute sind tolerant, und untereinander wird gut aufgepasst.“ Das Miteinander in der Ortschaft sei etwas Besonderes, sagt er. „Weihnachtsmarkt oder Bethel athletics – wir gehören in Bethel einfach dazu.“ Dementsprechend oft klingelt auch das Telefon. Bürgerinnen und Bürger aus der Ortschaft melden Fundsachen oder ein neues Graffiti, benötigen einen Ratschlag oder haben eine polizeiliche Frage, die sie nicht der 110 stellen wollen. „Natürlich können wir nicht immer helfen, aber wir beschäftigen uns mit den Problemen der Leute, soweit es unsere Zeit zulässt. Dabei ist vieles gar nicht strafrechtlich relevant. Manche wollen nur, dass einer zuhört.“ Auch die persönliche Begegnung sei wichtig: „Für einige endet die Welt am Marktkauf. In eine andere Polizeidienststelle als unsere würden die nicht gehen.“ Natürlich gebe es auch echte Straftaten in Bethel. Eine Anwohnerin am Bohnenbachweg hatte eines Morgens Steine im Tank ihres Autos, und die Radmuttern waren gelöst. „In einem solchen Fall leiten wir eine Ermittlung gegen Unbekannt ein.“ Mit seiner Kollegin Maren Meyer teilt sich Dirk Hackländer die Präsenzzeit in der Wachstube auf: Es ist immer jemand im Büro oder auf Streife. „Nur die Haftbefehle vollstrecken wir zu zweit.“